Sergej Maingardt

Der Komponist Sergej Maingardt bewegt sich in seiner Musik an den Grenzen ästhetischer Prinzipien zeitgenössischer Musik und auditiver Wahrnehmung und fokussiert auf gesellschaftspolitisch relevante Themen. Er studierte elektronische Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Beil, Medienkulturanalyse an der Universität Düsseldorf und Medientechnik an der Hochschule Düsseldorf. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Stipendium der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi 2022. Maingardts stilistische Mittel bedienen sich oft popkultureller Einflüsse, so thematisiert er (im Auftrag des Deutschen Musikrats für Bundesjugendorchester) die Proteste des 21. Jahrhunderts in seiner Komposition „RUSH“ für großes Orchester, verstärktes Ensemble und Elektronik. In seiner Musiktheaterproduktion „Transfleisch“, die u.a. im Kunstpalast Düsseldorf zu sehen war, experimentiert er mit den Grenzen akustischer und visueller Wahrnehmung. In Zusammenarbeit mit Choreograf*innen entstanden abendfüllende Tanzperformances, die sowohl in der freien Tanzszene als auch von Theatern wie den Münchner Kammerspielen, dem Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken und dem Staatstheater Braunschweig koproduziert wurden. Neben zahlreichen Auftritten in Deutschland und Europa, u.a. bei den Donaueschinger Musiktagen, dem IRCAM ManiFeste, den Darmstädter Ferienkursen, dem ACHT BRÜCKEN Musik für Köln und in HELLERAU – Europäisches Zentrum für Künste in Dresden, wurden seine Stücke auch international in ganz unterschiedlichen Kontexten aufgeführt: von Kanada, Panama und Mexiko bis nach Russland, Ukraine, Pakistan, Vietnam, Laos und Südafrika. Seit 2021 hat Maingardt die Gastprofessur für transdigitale Komposition / Neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln inne. An der Deutschen Oper am Rhein verantwortet er in der Spielzeit die Komposition des Klassenzimmerstücks „Echtzeitgefühl“ (Libretto: Christina Kettering).