Antoni Clavé

Bühnen- und Kostümbildner
Der Maler und Bildhauer Antoni Clavé i Sanmartí wurde 1913 in Barcelona geboren. Seine spätere Weltkarriere begann aus finanzieller Not heraus 1927 mit einer Lehre als Anstreicher, während der er Abendkurse in Malerei an der Escuela de Artes y Oficios „Llotja“ bei Félix Mestres, Josep Mongrell und Angel Ferrant belegte. 1932 folgte eine Anstellung bei der Firma Cinaes, wo er Kinoplakate malte. Daneben arbeitete er an der Gestaltung einer Kinderzeitschrift mit und entwarf Werbeplakate. Während des Spanischen Bürgerkrieges war er als Propagandazeichner für die republikanische Regierung tätig, am Ende des Krieges floh er vor dem Franco-Regime nach Frankreich und war ab 1939 in Paris ansässig, wo er als Comic-Zeichner und Illustrator tätig war und Bekanntschaft mit Picasso machte. Dieser prägte den Künstler in den folgenden Jahren ebenso wie sein Landsmann Joan Miró. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg realisierte er bedeutende Bühnen- und Kostümbilder für Schauspiel und Ballett u.a. in Paris, München, London und New York. Ab 1954 widmet er sich ausschließlich der Malerei. Nach internationalen Einzelausstellungen in Museen und Galerien wurde er 1978 mit einer umfassenden Retrospektive im Centre Pompidou Musée d'Art Moderne in Paris geehrt. Auch wurde er in Frankreich mit dem Ordre des Arts et des Lettres im Rang eines Komtur ausgezeichnet. 2005 verstarb Antoni Clavé. Er gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Spaniens. Antoni Clavés 1949 entworfenes Bühnen- und Kostümbild für Roland Petits „Carmen“-Choreographie ist an der Deutschen Oper am Rhein in der Saison 2021/22 im Rahmen des Ballettabends „I am a problem“ zu sehen.