Markus Lamers, Der Opernfreund, 2. Oktober 2023
Nach acht Aufführungen im Theater Duisburg kehrt „Orpheus in der Unterwelt“ am Donnerstag, 26. Oktober 2023, ins Düsseldorfer Opernhaus zurück. Bis zum 7. November stehen dort noch einmal sieben Vorstellungen auf dem Programm.
Andrés Sulbarán (Orpheus), Elena Sancho Pereg (Eurydike).
Jacques Offenbach, der mit der Uraufführung 1858 in seinem eigenen Theater in Paris ein neues Genre begründete, stellt die griechische Mythologie gehörig auf den Kopf: Orpheus und Eurydike sind nicht unzertrennlich, sondern giften sich hinter mehr oder weniger verschlossenen Schlafzimmertüren an. Liebend gern folgt die selbstbewusste und sexuell anspruchsvolle Eurydike ihrem göttlichen Verführer Aristeus alias Pluto in die Unterwelt, und nur widerwillig lässt sich Orpheus, ein geigender Musiklehrer, von der personifizierten öffentlichen Meinung dazu bewegen, die Gemahlin aus derselben zu befreien.
Regisseur Barrie Kosky und sein Team bringen das sinnenfreudiges Operetten-Spektakel mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein und großartigen Gästen auf die Bühne. Mit Tempo, Taktgefühl, höchster Präzision und Spielfreude nehmen die elf Solistinnen und Solisten, der Chor der Deutschen Oper am Rhein, das 12-köpfige Tanzensemble und die Duisburger Philharmoniker ihr Publikum zu einem hemmungslos unterhaltsamen Höllenritt mit.
Peter Bording (Jupiter) und Ensemble.
Das Ganze ist ein Riesenspaß mit grandioser Musik.
Ingo Hoddick
Rheinische Post
Immer mittendrin: Der schon in Salzburg, Berlin und Düsseldorf gefeierte Schauspieler Max Hopp in der Rolle des geheimnisumwitterten John Styx, der die Sprechstimmen aller Figuren auf der Bühne live synchronisiert. Adrien Perruchon entfacht das musikalische Feuer mit Elena Sancho Pereg (Eurydike), Andrés Sulbarán (Orpheus), Susan Maclean (Die öffentliche Meinung), Florian Simson (Aristeus/Pluto) und Peter Bording (Jupiter) in den Hauptrollen.
V.l.n.r.: Max Hopp (John Styx), Peter Bording (Jupiter), Florian Simson (Pluto).

Das sagt WDR3-Tonart: