Ballett am Rhein

Compagnie 2023/24
Seit der Spielzeit 2020/21 ist der Deutsch-Argentinier Demis Volpi Ballettdirektor und Chefchoreograph am Ballett am Rhein. Mit ihm gestalten 45 internationale Tänzer*innen mit unterschiedlichsten künstlerischen Hintergründen ein dialogorientiertes Team auf Augenhöhe und ein neuer starker Vermittlungsansatz zur Publikumskommunikation das neue Profil der Compagnie. Das Ballett am Rhein blickt zurück auf eine lange Geschichte intensiven Tanzschaffens und starker künstlerischer Handschriften. Einen Umgang damit zu finden ist für eine neue Direktion gleichzeitig Chance und Herausforderung. Dem Team von Demis Volpi ist es ein Anliegen, diese Traditionen wahrzunehmen, daran anzuknüpfen, weiterzudenken und mit neuen Impulsen zu versehen, um dem Ballett am Rhein eine neue, starke Bewegungsrichtung zu geben.
Drei zentrale Gedanken bilden die Säulen der neuen Direktion. Lebendige Auseinandersetzung mit Tradition ist Nährboden für Innovation. So steht die Pflege und Weiterentwicklung, aber auch die zeitgemäße Beleuchtung traditionellen Repertoires als eine wichtige Konstante in der Arbeit des Balletts am Rhein. Choreographen wie Hans van Manen, die lange die Tanzsprache der Compagnie geprägt haben, werden weiterhin wichtige Bestandteile des Spielplans bleiben, der durch ebenso prägende Handschriften wie beispielsweise die von Twyla Tharp oder Roland Petit ergänzt wird. Gleichzeitig werden diese etablierten künstlerischen Positionen diversen zeitgenössischen choreographischen Sprachen wie der von Sharon Eyal, Andrey Kaydanovskiy oder Aszure Barton gegenüberstellt, um sie nach Unterschieden und Verwandtschaften zu befragen.
Szene aus „Carmen“
Die zweite Säule stellt das Erzählen von Geschichten in den Mittelpunkt. Demis Volpi ist bekannt für seine neue Sicht auf das Genre des Handlungsballetts und sucht auch in der jungen Generation von Choreograph*innen nach leidenschaftlichen Narrativen. Werke des Theaters, der Literatur, der Poesie in Tanz zu übertragen – dies wird eine neue zentrale Position im Spielplan des Balletts am Rhein einnehmen.
Szene aus „Der Nussknacker“
Die dritte Säule schaut in die Zukunft. Innerhalb der Compagnie, aber auch außerhalb, in der Freien Szene oder in anderen Institutionen wartet eine neue Künstler*innengeneration darauf, die Zukunft des Tanzes mitgestalten zu können. Dieses Streben soll keine Randerscheinung im eigenen Format sein, sondern integraler Bestandteil des Repertoires. So hat Demis Volpi für seine Produktion „Der Nussknacker“ sowohl Tänzer*innen der Compagnie als auch zwei Choreographinnen des urbanen Tanzkollektivs nutrospektif dazu eingeladen, einzelne Szenen zu choreographieren.

Neben der Wahrung und Weiterentwicklung bestehender Werke und bereits renommierter Künstler*innen soll das Ballett am Rhein eine Keimzelle neuer Ideen werden. Ein Ort, an dem kühne Versuche zu Innovation werden können.
Ballettdirektor Demis Volpi gründete 2020 eine Abteilung für Tanzvermittlung: „Tanz mit!“ will Tanz in all seinen Formen fördern, noch mehr Menschen für Ballett begeistern und auch die Angebote innerhalb des Ballett am Rhein erweitern.
„Leichter getanzt als gesagt“

Kunst und Hochleistungssport

Medizinische und Therapeutische Betreuung des Ballett am Rhein
Unsere Balletttänzer*innen müssen ein vielfältiges Spektrum an Bewegungssprachen beherrschen, um die körperlich intensiven und fordernden Proben für ein ebenso vielfältiges Repertoire bewältigen zu können. Sie sind Künstler*innen und Hochleistungssportler*innen zugleich. Das Kapital der Tänzer*innen, ihren Körper, haben wir daher besonders im Blick.
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Seit vielen Jahren bieten drei Physiotherapeuten im Balletthaus der Compagnie ihre Behandlungen an. Dieses Modell ist eine wertvolle Errungenschaft, da bei gesundheitlichen Problemen schnell und unbürokratisch vor Ort geholfen werden kann. Durch rechtzeitiges Erkennen und Behandeln von Überlastungen können häufig Verletzungen verhindert werden – eine Prophylaxe, die das „normale“ Gesundheitswesen nicht vorsieht, die aber existenzielle Bedeutung für unsere Künstler*innen haben kann.

Aber auch im Falle einer Verletzung oder eines Arbeitsunfalls ist das Ballett am Rhein exzellent betreut. Dr. Larissa Arens steht als Leiterin des Kompetenzzentrums Tanzmedizin von medicos.AufSchalke, das eine besondere Expertise in der tanzspezifischen Prävention und Rehabilitation ausweist, sowohl den Tänzer*innen als auch der Ballettleitung beratend zur Verfügung. Ihre eigene unfallchirurgische / orthopädische Praxis sowie ihr ärztliches Netzwerk gewährleisten der Compagnie eine bestmögliche Versorgung.

Wir danken den Ballettfreunden der Deutschen Oper am Rhein für ihre langjährige kräftige finanzielle Unterstützung, die zwischen den begrenzten Leistungen der gesetzlichen Kassen und den tatsächlich erforderlichen Behandlungen so manche Lücke schließt.

Physiotherapeuten:
Dobromir Kerchev
Nico Falk, Getics
Tomoyoshi Kawaguchi, Sportmasseur

Tanzmedizin:
Dr. Larissa Arens, medicos.AufSchalke
und MVZ mediwest, Betriebsstätte Uerdingen