Zwei FAUST-Preis Nominierungen
für die Deutsche Oper am Rhein
Gleich zwei Mal finden sich Deutsche Oper und Ballett am Rhein in der Liste der Nominierungen für den renommierten Deutschen Theaterpreis DER FAUST wieder: Regisseur David Bösch wurde in der Kategorie Regie Musiktheater für seine Inszenierung von Alexander Zemlinskys Oper „Der Kreidekreis“ nominiert, die im Dezember 2024 im Düsseldorfer Opernhaus vor begeistertem Publikum Premiere feierte. Die zweite Nominierung ging an den Tänzer Long Zou für dessen mitreißende Darstellung in Mthuthuzeli Novembers Uraufführung „Invocation“. Als Teil des Ballettprogramms „Kaleidoskop“ erntet das Stück seit März in Duisburg wie auch in Düsseldorf großen Beifall. Mehr als 60 Künstler*innen und Kollektive sind in diesem Jahr für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Die Preisträger*innen werden bei einer großen Gala am 15. November 2025 im Theaterhaus Stuttgart ausgezeichnet.

Mthuthuzeli November „Invocation“:
Long Zou, João Miranda, Ensemble Ballett am Rhein
Long Zou, João Miranda, Ensemble Ballett am Rhein
© Altin Kaftira
Mthuthuzeli November „Invocation“:
Long Zou, João Miranda, Ensemble Ballett am Rhein
Long Zou, João Miranda, Ensemble Ballett am Rhein
© Altin Kaftira
Die stark autobiographisch geprägte Kreation „Invocation“ des südafrikanischen Choreographen Mthuthuzeli November ist inspiriert von Klängen und Rhythmen aus dessen Heimat. Novembers Tanzsprache verschmilzt afrikanische Wurzeln mit Neoklassischem Ballett und eröffnet so ganz neue Ausdrucksformen. Eine der beiden Hauptpartien in „Invocation“ verkörpert der chinesische Tänzer Long Zou, dessen Wahrhaftigkeit von der FAUST-Preis-Jury als essenziell für die Wirkung der Choreographie gewürdigt wurde. Long Zou gilt als ausgesprochen vielseitiger Tänzer, der nicht nur die Brücke zwischen verschiedenen Kulturen schlägt, sondern auch über eine enorme Bandbreite tänzerischer Mittel verfügt. „Kaleidoskop“ kommt ab Januar 2026 für weitere Vorstellungen zurück auf die Bühnen beider Städte.
Als packende Mischung aus poetischem Realismus und sozialkritischem „Kriminaldrama“ konnte David Böschs Inszenierung von „Der Kreidekreis“ punkten. Zemlinskys Bühnenwerk ist ein komplexes Hybrid aus Schauspiel und Oper mit musikalischen Stilelementen der Spätromantik, der Frühmoderne und mit Anklängen an den Song-Stil von Kurt Weill und an den Jazz. Die FAUST-Preis-Jury überzeugte die Regiearbeit von David Bösch, weil es ihm gemeinsam mit seinem Team (Bühnenbild/Video: Patrick Bannwart, Kostüme: Falko Herold) gelungen sei, mit reduzierten, effektvoll eingesetzten szenischen Mitteln die Widersprüche des Werks aufzulösen und den auf Gewalt, Unterdrückung und Korruption beruhenden Handlungskern in einen poetischen Realismus zu übersetzen. Die als Märchenparabel erzählte Leidensgeschichte der weiblichen Hauptfigur werde dabei psychologisch plausibel vergegenwärtigt. Allein die Nominierungen für den FAUST-Theaterpreis gelten als große Anerkennung für herausragende künstlerische Leistungen. Mit Spannung wird nun die Verleihung der begehrten Trophäen am 15. November 2025 im Theater Stuttgart erwartet.

Alexander Zemlinsky „Der Kreidekreis“: Elisabeth Freyhoff (Ein Mädchen), Cornel Frey (Tong, ein Kuppler)
© Sandra Then
Alexander Zemlinsky „Der Kreidekreis“: Elisabeth Freyhoff (Ein Mädchen), Cornel Frey (Tong, ein Kuppler)
© Sandra Then

Alexander Zemlinsky „Der Kreidekreis“: Lavinia Dames (Tschang-Haitang), Dashuai Jiao (Soldat), Statisterie der Deutschen Oper am Rhein
© Sandra Then
Alexander Zemlinsky „Der Kreidekreis“: Lavinia Dames (Tschang-Haitang), Dashuai Jiao (Soldat), Statisterie der Deutschen Oper am Rhein
© Sandra Then