28.09.2024–03.07.2025 / Oper
Eugen Onegin
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Do 14.11.2024
Opernhaus Düsseldorf
19:30 - 22:30
Oper
Termine
19:30 - 22:30
Oper
19:30 - 22:30
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Oper
Beschreibung
Die Liebe kommt zu spät. Eine Geschichte von Leidenschaft und Bindungsangst
Lyrische Szenen in drei Akten
Libretto von Peter Iljitsch Tschaikowsky und Konstantin S. Schilowsky nach dem Versroman von Alexander Puschkin
Libretto von Peter Iljitsch Tschaikowsky und Konstantin S. Schilowsky nach dem Versroman von Alexander Puschkin
Als Eugen Onegin in Tatjanas geordnetes Leben tritt, erscheint er ihr wie eine Gestalt aus ihren Romanen. Hals über Kopf verliebt sich die junge, unerfahrene Frau in den weltgewandten Lebemann. Doch dieser wehrt ihre Zuneigung ab – sein rastloser Lebenswandel eigne sich nicht für eine langfristige Bindung. Jahre später begegnen sich die beiden erneut: Die gereifte Tatjana ist eine Vernunftehe mit dem wesentlich älteren Fürsten Gremin eingegangen und eine wohlhabende Frau geworden. Erschüttert erkennt Onegin, dass Tatjana doch die Richtige für ihn gewesen wäre. Doch jetzt ist es sie, die seine leidenschaftlichen Bekenntnisse zurückweist…
Ein Jahr vor der „Jungfrau von Orléans“ gelang Peter I. Tschaikowsky mit der Vertonung von Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ 1879 der internationale Durchbruch als Komponist. Sein inniges Mitgefühl mit der unerwidert liebenden Tatjana ließ Tschaikowsky nach einem musikalischen Ausdruck forschen, der sich bewusst vom Opernpathos seiner Zeit abzusetzen versuchte. In seinen „Lyrischen Szenen“ konturierte er mit feinem psychologischem Gespür die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssig gewordenen Gesellschaft, die Regisseur Michael Thalheimer in seiner vierten Arbeit für die Deutsche Oper am Rhein ins Bild setzt.
Ein Jahr vor der „Jungfrau von Orléans“ gelang Peter I. Tschaikowsky mit der Vertonung von Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ 1879 der internationale Durchbruch als Komponist. Sein inniges Mitgefühl mit der unerwidert liebenden Tatjana ließ Tschaikowsky nach einem musikalischen Ausdruck forschen, der sich bewusst vom Opernpathos seiner Zeit abzusetzen versuchte. In seinen „Lyrischen Szenen“ konturierte er mit feinem psychologischem Gespür die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssig gewordenen Gesellschaft, die Regisseur Michael Thalheimer in seiner vierten Arbeit für die Deutsche Oper am Rhein ins Bild setzt.
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Licht
Chorleitung
Dramaturgie
Konzeptionelle Vorbereitung
Besetzung
Larina
Tatjana
Olga
Eugen Onegin
Lenski
Fürst Gremin
Filipjewna
Triquet
Saretzkij
Ein Hauptmann
Vorsänger
Mamuka Manjgaladze
Orchester
Opernführer Audio
Einen kurzen Einblick in die Produktion „Eugen Onegin” und ihre Hintergründe gibt Ihnen hier Dramaturgin Anna Grundmeier. Den Opernführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.
Dauer: 08:39 Minuten
Dauer: 08:39 Minuten
Wie eine Malerei mit sehr feinem Pinselstrich - Im Gespräch mit Dirigent Vitali Alekseenok
Peter Tschaikowsky hat „Eugen Onegin“ bewusst mit der Genrebezeichnung „Lyrische Szenen“ versehen. Was meinte er damit, und wie macht sich dies in der Musik der Oper bemerkbar?
Ich möchte von einer anderen Seite beginnen: Über die „Jungfrau von Orléans“, die direkt nach „Onegin“ entstand, hatte Tschaikowsky damals geschrieben, er wolle eine große Oper komponieren, aber ohne die üblichen Dinge wie Märsche, Chor-Tableaus, etc. Am Ende wurde seine „Jungfrau“ jedoch genau das: ein mächtiges Werk mit vielen großformatigen Chören und einer durchaus massiven Klangwirkung. „Onegin“ ist für mich das absolute Gegenteil davon. In den „Lyrischen Szenen“ gibt es eine fast kammermusikalische Intimität, sowohl in der handwerklichen Herangehensweise wie auch in der inhaltlichen Positionierung. Die Partitur wirkt wie eine Malerei mit sehr feinem Pinselstrich, alles ist sehr sensibel und detailreich gezeichnet. Zwar gibt es auch hier ein paar opulentere Tutti- Momente; diese dienen aber eher als Kontrast, damit das Kleine und Feine noch raffinierter zum Vorschein kommt. Von der ersten Sekunde an führt uns Tschaikowsky in diese lyrische Stimmung ein, wenn die Ersten Geigen die Oper mit Tatjanas Motiv eröffnen: einer kurzen, zerbrechlichen Phrase, die wie ein melancholisches Fragezeichen über der gesamten Oper zu
schweben scheint. Es ist das Motiv der unerfüllten Liebe und Sehnsucht, unter der
alle Figuren in „Eugen Onegin“ leiden.
Ich möchte von einer anderen Seite beginnen: Über die „Jungfrau von Orléans“, die direkt nach „Onegin“ entstand, hatte Tschaikowsky damals geschrieben, er wolle eine große Oper komponieren, aber ohne die üblichen Dinge wie Märsche, Chor-Tableaus, etc. Am Ende wurde seine „Jungfrau“ jedoch genau das: ein mächtiges Werk mit vielen großformatigen Chören und einer durchaus massiven Klangwirkung. „Onegin“ ist für mich das absolute Gegenteil davon. In den „Lyrischen Szenen“ gibt es eine fast kammermusikalische Intimität, sowohl in der handwerklichen Herangehensweise wie auch in der inhaltlichen Positionierung. Die Partitur wirkt wie eine Malerei mit sehr feinem Pinselstrich, alles ist sehr sensibel und detailreich gezeichnet. Zwar gibt es auch hier ein paar opulentere Tutti- Momente; diese dienen aber eher als Kontrast, damit das Kleine und Feine noch raffinierter zum Vorschein kommt. Von der ersten Sekunde an führt uns Tschaikowsky in diese lyrische Stimmung ein, wenn die Ersten Geigen die Oper mit Tatjanas Motiv eröffnen: einer kurzen, zerbrechlichen Phrase, die wie ein melancholisches Fragezeichen über der gesamten Oper zu
schweben scheint. Es ist das Motiv der unerfüllten Liebe und Sehnsucht, unter der
alle Figuren in „Eugen Onegin“ leiden.
Peter Tschaikowsky war, wenngleich eine Generation jünger, ein Zeitgenosse von Giuseppe Verdi und Richard Wagner. Sind in seinen Opern Einflüsse der beiden Komponisten zu erkennen?
In Russland kam zu jener Zeit alles ein bisschen verspätet an, weil es nicht diesen unbedingten Fokus auf die westeuropäische Kultur gab. Tschaikowsky war jedoch ziemlich gut informiert. Er hatte eine Zeitlang als Musikkritiker gearbeitet und die musikalischen Entwicklungen in Europa aufs Genaueste beobachtet. Dabei hatte er auch die ersten Bayreuther Festspiele als Journalist begleitet, war vom „Ring“ jedoch eher wenig begeistert, da er mit Wagners monumentalem Kompositionsstil und seinen Ideen von Heldentum nichts anfangen konnte. Verdis Interesse am Menschen und seine eher lyrische Herangehensweise lagen ihm da schon näher, wie man an seiner Entscheidung für Alexander Puschkins „Onegin“ merkt. Für Wagner wäre solch ein Stoff viel zu alltäglich gewesen!
In Russland kam zu jener Zeit alles ein bisschen verspätet an, weil es nicht diesen unbedingten Fokus auf die westeuropäische Kultur gab. Tschaikowsky war jedoch ziemlich gut informiert. Er hatte eine Zeitlang als Musikkritiker gearbeitet und die musikalischen Entwicklungen in Europa aufs Genaueste beobachtet. Dabei hatte er auch die ersten Bayreuther Festspiele als Journalist begleitet, war vom „Ring“ jedoch eher wenig begeistert, da er mit Wagners monumentalem Kompositionsstil und seinen Ideen von Heldentum nichts anfangen konnte. Verdis Interesse am Menschen und seine eher lyrische Herangehensweise lagen ihm da schon näher, wie man an seiner Entscheidung für Alexander Puschkins „Onegin“ merkt. Für Wagner wäre solch ein Stoff viel zu alltäglich gewesen!

Vitali Alekseenok
© Lilia Namisnyk

Bei einer Probe zu "Eugen Onegin": Michael Thalheimer (Inszenierung), Vitali Alekseenok (Musikalische Leitung) und Team
© Daniel Senzek
Wo setzt Tschaikowsky eigene Akzente gegenüber Puschkins Romanvorlage?
Puschkins „Onegin“ ist sicherlich vielschichtiger, ambivalenter als Tschaikowskys Vertonung. Es gibt sehr viele unterschiedliche Ebenen darin: Da ist zum einen die Handlungsebene, dann der Kommentar durch einen fiktiven Autor, der aber nicht Puschkin ist, und darüber dann noch einmal Puschkins eigene Sicht auf die Dinge, die er immer wieder durchscheinen lässt. So können sich die Leserinnen und Leser ständig entscheiden: Habe ich Mitgefühl mit Tatjana, Lenski und co, oder der behalte ich die ironische Distanz der fiktiven Erzählerfigur?
Oder gibt es vielleicht noch eine dritte Perspektive, nämlich die von Alexander Puschkin? Solch eine komplexe Erzählstruktur ist in einem Opernlibretto natürlich nicht möglich, aber das war auch nicht das, was Tschaikowsky an Puschkins Roman interessiert hat, ebenso wenig wie die Satire. In Situationen, die Puschkin mit einem ironischen Lachen kommentiert, zeichnet Tschaikowsky die Bitterkeit, die inneren Tragödien dahinter; er leidet wirklich mit jeder einzelnen seiner Figuren mit. Das gibt der Musik eine Emotionalität, die mit rationalen Mitteln nicht zu beschreiben ist. Es ist eine Musik zum Fühlen, zum Mitempfinden und darin liegt der große Unterschied zu Alexander Puschkin.
Puschkins „Onegin“ ist sicherlich vielschichtiger, ambivalenter als Tschaikowskys Vertonung. Es gibt sehr viele unterschiedliche Ebenen darin: Da ist zum einen die Handlungsebene, dann der Kommentar durch einen fiktiven Autor, der aber nicht Puschkin ist, und darüber dann noch einmal Puschkins eigene Sicht auf die Dinge, die er immer wieder durchscheinen lässt. So können sich die Leserinnen und Leser ständig entscheiden: Habe ich Mitgefühl mit Tatjana, Lenski und co, oder der behalte ich die ironische Distanz der fiktiven Erzählerfigur?
Oder gibt es vielleicht noch eine dritte Perspektive, nämlich die von Alexander Puschkin? Solch eine komplexe Erzählstruktur ist in einem Opernlibretto natürlich nicht möglich, aber das war auch nicht das, was Tschaikowsky an Puschkins Roman interessiert hat, ebenso wenig wie die Satire. In Situationen, die Puschkin mit einem ironischen Lachen kommentiert, zeichnet Tschaikowsky die Bitterkeit, die inneren Tragödien dahinter; er leidet wirklich mit jeder einzelnen seiner Figuren mit. Das gibt der Musik eine Emotionalität, die mit rationalen Mitteln nicht zu beschreiben ist. Es ist eine Musik zum Fühlen, zum Mitempfinden und darin liegt der große Unterschied zu Alexander Puschkin.
Gibt es denn eine Figur in der Oper, mit der Tschaikowsky am stärksten mitempfindet?
Ganz eindeutig mit Tatjana! Alles beginnt und endet mit ihrer Musik, die ganze Partitur
ist musikalisch durchdrungen von der Frage: „Was fühlt Tatjana in dieser oder jener
Situation“? Sie ist eine empfindsame junge Frau, die das Gefühl hat, in der Provinz steckengeblieben zu sein, nicht wegzukommen. Also flüchtet sie in eine innere Emigration, und diese innere Welt macht Tschaikowsky mit großer Sensibilität für uns alle hör- und erlebbar. Dem entsprechend emotional wird es, als sich Tatjana zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt.
Im Gegensatz dazu wirkt Onegin musikalisch wie ein emotionaler Trittbrettfahrer. Obwohl
wir ihm als einem intelligenten Mann mit perfekten Manieren begegnen, bleibt seine Musik merkwürdig nichtssagend, immer eine Spur daneben. Er lässt sich dorthin mittreiben, wo Lebendigkeit ist, produziert jedoch wenig eigene Lebendigkeit – wenn es am Ende der Oper wirklich emotional wird, so ist das musikalisch Tatjanas Emotionalität, nicht Onegins. Das Stärkste, was man von seinen eigenen Gefühlen mitbekommt, ist eine gewisse Bitterkeit.
Ganz eindeutig mit Tatjana! Alles beginnt und endet mit ihrer Musik, die ganze Partitur
ist musikalisch durchdrungen von der Frage: „Was fühlt Tatjana in dieser oder jener
Situation“? Sie ist eine empfindsame junge Frau, die das Gefühl hat, in der Provinz steckengeblieben zu sein, nicht wegzukommen. Also flüchtet sie in eine innere Emigration, und diese innere Welt macht Tschaikowsky mit großer Sensibilität für uns alle hör- und erlebbar. Dem entsprechend emotional wird es, als sich Tatjana zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt.
Im Gegensatz dazu wirkt Onegin musikalisch wie ein emotionaler Trittbrettfahrer. Obwohl
wir ihm als einem intelligenten Mann mit perfekten Manieren begegnen, bleibt seine Musik merkwürdig nichtssagend, immer eine Spur daneben. Er lässt sich dorthin mittreiben, wo Lebendigkeit ist, produziert jedoch wenig eigene Lebendigkeit – wenn es am Ende der Oper wirklich emotional wird, so ist das musikalisch Tatjanas Emotionalität, nicht Onegins. Das Stärkste, was man von seinen eigenen Gefühlen mitbekommt, ist eine gewisse Bitterkeit.

Bei einer Probe zu "Eugen Onegin": Ekaterina Sannikova (Tatjana), Sergej Khomov (Triquet), Chor der Deutschen Oper am Rhein
© Daniel Senzek

Bei einer Probe zu "Eugen Onegin: Chor der Deutschen Oper am Rhein
© Daniel Senzek
Welche Rolle spielen die bäuerlichen Lieder und Tänze im ersten Akt der Oper?
Für Tschaikowsky hat diese volkstümliche Musik weniger eine inhaltliche als eine dramaturgische Funktion. Er benutzt sie als Kontrast zu der eleganten Petersburger Gesellschaft im zweiten Akt, aber – viel wichtiger – im ersten Akt auch als Kontrast zu
den Erlebnissen und Gefühlen Tatjanas. Tatjana kommt ja wie ihre Schwester Olga auch eher aus der bäuerlichen Welt, hat sich aber durch ihre Bücher innerlich eine ganz andere, schillerndere Welt erschaffen. Diesem Kontrast hat Tschaikowsky gleich von Beginn der Oper einen großen Raum eingeräumt. Vielleicht schwingt da auch eine sozialkritische Note mit, aber mein Gefühl ist, dass es Tschaikowsky eher um das Innerliche als um Gesellschaftskritik ging.
Für Tschaikowsky hat diese volkstümliche Musik weniger eine inhaltliche als eine dramaturgische Funktion. Er benutzt sie als Kontrast zu der eleganten Petersburger Gesellschaft im zweiten Akt, aber – viel wichtiger – im ersten Akt auch als Kontrast zu
den Erlebnissen und Gefühlen Tatjanas. Tatjana kommt ja wie ihre Schwester Olga auch eher aus der bäuerlichen Welt, hat sich aber durch ihre Bücher innerlich eine ganz andere, schillerndere Welt erschaffen. Diesem Kontrast hat Tschaikowsky gleich von Beginn der Oper einen großen Raum eingeräumt. Vielleicht schwingt da auch eine sozialkritische Note mit, aber mein Gefühl ist, dass es Tschaikowsky eher um das Innerliche als um Gesellschaftskritik ging.
Trotzdem scheinen entscheidende emotionale Entwicklungen der Figuren irgendwie im Dunkeln zu bleiben. Wie wird Tatjana vom introvertierten Mädchen vom Lande zur Frau eines Petersburger Fürsten?
Wir erfahren es nicht! Die entscheidenden Momente der Oper passieren nicht in der Musik, sondern in der Stille, in der Pause zwischen dem zweiten und dritten Akt. Ich hatte in meiner Jugend eine Phase, in der ich etwa zwei Wochen lang jeden Tag „Onegin“ gehört habe, ich war süchtig nach dieser Musik. Irgendwann habe ich dann aber gemerkt, dass man nach dem Duell zwischen Lenski und Onegin eine Pause braucht, um wirklich realisieren zu können, was da eigentlich gerade passiert ist.
Wenn man sich den „Onegin“ zu Hause anhört, sollte man mehrere Stunden Pause zwischen dem zweiten und dritten Akt einlegen, vielleicht sogar einen ganzen Tag. Nur wenn man dazwischen selbst etwas erlebt, kriegt man auch die Veränderung mit, die zwischen den beiden Akten passiert. In der ursprünglichen Fassung hatte Tschaikowsky noch 28 Takte für den Chor komponiert, in denen man noch etwas Zeit hat, sich auf die „neue“, reiche Tatjana vorzubereiten. Die hat er dann aber später selbst aus der Partitur gestrichen, so kommt ihr Auftritt als Fürstin Gremina nicht nur für Onegin, sondern auch für uns Zuschauerinnen und Zuschauer total unerwartet.
Tschaikowsky war es wichtig, die Oper an einem Konservatorium uraufführen zu lassen – warum?
„Eugen Onegin“ ist eine Oper, die im osteuropäischen Raum besonders von jungen Menschen geliebt wird, weil es all die intensiven Gefühle beschreibt, die man in dieser Phase seines Lebens zum ersten Mal durchlebt. Deshalb wollte Tschaikowsky gezielt mit jungen Menschen arbeiten, auch wenn es gar nicht so einfach war, Leute zu finden, die den stimmlichen Anforderungen der Partien gewachsen waren. Er wollte, dass sich seine Sängerinnen und Sänger noch selbst daran erinnern können, wie es ist, zum ersten Mal Liebe und Liebeskummer zu erfahren. Sie sollten ihre Rollen nicht spielen, sondern erleben, alles sollte möglichst natürlich sein und direkt zum Publikum sprechen. Auch das trägt zum intimen Charakter von „Eugen Onegin“ bei. //
Wir erfahren es nicht! Die entscheidenden Momente der Oper passieren nicht in der Musik, sondern in der Stille, in der Pause zwischen dem zweiten und dritten Akt. Ich hatte in meiner Jugend eine Phase, in der ich etwa zwei Wochen lang jeden Tag „Onegin“ gehört habe, ich war süchtig nach dieser Musik. Irgendwann habe ich dann aber gemerkt, dass man nach dem Duell zwischen Lenski und Onegin eine Pause braucht, um wirklich realisieren zu können, was da eigentlich gerade passiert ist.
Wenn man sich den „Onegin“ zu Hause anhört, sollte man mehrere Stunden Pause zwischen dem zweiten und dritten Akt einlegen, vielleicht sogar einen ganzen Tag. Nur wenn man dazwischen selbst etwas erlebt, kriegt man auch die Veränderung mit, die zwischen den beiden Akten passiert. In der ursprünglichen Fassung hatte Tschaikowsky noch 28 Takte für den Chor komponiert, in denen man noch etwas Zeit hat, sich auf die „neue“, reiche Tatjana vorzubereiten. Die hat er dann aber später selbst aus der Partitur gestrichen, so kommt ihr Auftritt als Fürstin Gremina nicht nur für Onegin, sondern auch für uns Zuschauerinnen und Zuschauer total unerwartet.
Tschaikowsky war es wichtig, die Oper an einem Konservatorium uraufführen zu lassen – warum?
„Eugen Onegin“ ist eine Oper, die im osteuropäischen Raum besonders von jungen Menschen geliebt wird, weil es all die intensiven Gefühle beschreibt, die man in dieser Phase seines Lebens zum ersten Mal durchlebt. Deshalb wollte Tschaikowsky gezielt mit jungen Menschen arbeiten, auch wenn es gar nicht so einfach war, Leute zu finden, die den stimmlichen Anforderungen der Partien gewachsen waren. Er wollte, dass sich seine Sängerinnen und Sänger noch selbst daran erinnern können, wie es ist, zum ersten Mal Liebe und Liebeskummer zu erfahren. Sie sollten ihre Rollen nicht spielen, sondern erleben, alles sollte möglichst natürlich sein und direkt zum Publikum sprechen. Auch das trägt zum intimen Charakter von „Eugen Onegin“ bei. //
Stimmen unserer Scouts für Oper und Ballett
Ariane Bauer über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
Geliebt werden, lieben, zurückgewiesen werden – kaum etwas erschüttert mehr als die (erste) Liebe. In „Eugen Onegin” werde ich Zeugin der unterschiedlichen Formen und Konsequenzen von Liebe der Protagonist*innen Tatjana, Lenski und Eugen Onegin.
Luiza Fatyol verkörpert die verliebte Tatjana eindrucksvoll und erinnert mich mit ihrer exzellenten Stimmführung und der intensiven Emotionalität an Maria Callas. Tenor David Fischer brilliert als Lenski, emotional, leidenschaftlich, mit Schmelz in der Stimme und zieht mich mit seiner eindrucksvollen Darstellung in seinen Bann. Richard Sveda gibt gekonnt den weltgewandten Lebemann, der am Ende an seinem Getriebensein zerbricht. Mit brillantem Gesamtklang und perfekt einstudiert von Gerhard Michalski präsentiert sich der Chor der Deutschen Oper am Rhein. Für mich wie immer musikalisch herausragend die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Vitali Alekseenok.
Michael Thalheimer inszeniert seine Figuren als Tastende, Suchende, die sich in dem reduzierten Bühnenbild von Henrik Ahr, einer beweglichen Holzkonstruktion, immer wieder Raum nehmen, ihn wieder verlieren, neu erobern müssen - wie in der Liebe. Das Publikum geht vom ersten Ton an mit und belohnt diesen herausragenden Premierenabend mit anhaltendem Applaus und Standing Ovations.
Geliebt werden, lieben, zurückgewiesen werden – kaum etwas erschüttert mehr als die (erste) Liebe. In „Eugen Onegin” werde ich Zeugin der unterschiedlichen Formen und Konsequenzen von Liebe der Protagonist*innen Tatjana, Lenski und Eugen Onegin.
Luiza Fatyol verkörpert die verliebte Tatjana eindrucksvoll und erinnert mich mit ihrer exzellenten Stimmführung und der intensiven Emotionalität an Maria Callas. Tenor David Fischer brilliert als Lenski, emotional, leidenschaftlich, mit Schmelz in der Stimme und zieht mich mit seiner eindrucksvollen Darstellung in seinen Bann. Richard Sveda gibt gekonnt den weltgewandten Lebemann, der am Ende an seinem Getriebensein zerbricht. Mit brillantem Gesamtklang und perfekt einstudiert von Gerhard Michalski präsentiert sich der Chor der Deutschen Oper am Rhein. Für mich wie immer musikalisch herausragend die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Vitali Alekseenok.
Michael Thalheimer inszeniert seine Figuren als Tastende, Suchende, die sich in dem reduzierten Bühnenbild von Henrik Ahr, einer beweglichen Holzkonstruktion, immer wieder Raum nehmen, ihn wieder verlieren, neu erobern müssen - wie in der Liebe. Das Publikum geht vom ersten Ton an mit und belohnt diesen herausragenden Premierenabend mit anhaltendem Applaus und Standing Ovations.

Als Kommunikationsmanagerin lebt und arbeitet Ariane Bauer seit 14 Jahren im Ruhrgebiet. Die Oper begleitet sie bereits seit ihrer frühen Kindheit, deshalb freut sie sich auf das Projekt und den Austausch mit den anderen Scouts und den Künstler*innen.
© Andreas Endermann

Laura Schulten ist Grundschullehrerin in Duisburg-Marxloh und konnte als Jugendliche mit ihren Großeltern viele Eindrücke im Musiktheater gewinnen. Sie findet, dass jedes Kunsterlebnis etwas auslöst und Emotionen freisetzt.
© Andreas Endermann
Laura Schulten über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
Die jugendlichen Figuren Tatjana, Eugen Onegin, Lenski und Olga erzählen gemeinsam eine Geschichte, die von einer zeitlosen inneren Zerrissenheit erzählt: Sie bewegen sich zwischen gesellschaftlichen Erwartungen auf der einen Seite und ihrem Streben nach eigener Bedeutsamkeit auf der anderen Seite. Und man kann daran zerbrechen, wie Lenski, der aus falschem Stolz ein Duell fordert und bei diesem seinen Tod findet. Und was bedeutet das eigentlich für seine Verlobte Olga? Sie zeigt sich lebensfroh und optimistisch (oder doch nur naiv?), ihr Schicksal können wir uns nach Lenskis Tod nur ausmalen.
Tatjana dagegen, die anfangs nur aus romantischen Träumereien und Ängsten zu bestehen scheint, möchte an der unerwiderten Liebe zu Onegin schier verzweifeln. Doch zeigt sie sich im dritten Akt als elegante Fürstin, es bleibt unserer Vorstellung überlassen, wie viel Kalkül sich dabei mit aufrichtigen Gefühlen für ihren Ehemann paart. Onegin schließlich, der überhebliche, rücksichtslose, aber auch einsame junge Mann, stellt jemanden dar, der sich immer nach dem, was sich außerhalb seiner Reichweite befindet, sehnt. Als Tatjana ihn als Fürstin schließlich abweist, bleibt er allein zurück. Schaffen Tatjana und er es, nach vorne zu sehen und ihre jeweiligen Entscheidungen anzunehmen, ohne ein ewiges „Was wäre, wenn...“?
Die jugendlichen Figuren Tatjana, Eugen Onegin, Lenski und Olga erzählen gemeinsam eine Geschichte, die von einer zeitlosen inneren Zerrissenheit erzählt: Sie bewegen sich zwischen gesellschaftlichen Erwartungen auf der einen Seite und ihrem Streben nach eigener Bedeutsamkeit auf der anderen Seite. Und man kann daran zerbrechen, wie Lenski, der aus falschem Stolz ein Duell fordert und bei diesem seinen Tod findet. Und was bedeutet das eigentlich für seine Verlobte Olga? Sie zeigt sich lebensfroh und optimistisch (oder doch nur naiv?), ihr Schicksal können wir uns nach Lenskis Tod nur ausmalen.
Tatjana dagegen, die anfangs nur aus romantischen Träumereien und Ängsten zu bestehen scheint, möchte an der unerwiderten Liebe zu Onegin schier verzweifeln. Doch zeigt sie sich im dritten Akt als elegante Fürstin, es bleibt unserer Vorstellung überlassen, wie viel Kalkül sich dabei mit aufrichtigen Gefühlen für ihren Ehemann paart. Onegin schließlich, der überhebliche, rücksichtslose, aber auch einsame junge Mann, stellt jemanden dar, der sich immer nach dem, was sich außerhalb seiner Reichweite befindet, sehnt. Als Tatjana ihn als Fürstin schließlich abweist, bleibt er allein zurück. Schaffen Tatjana und er es, nach vorne zu sehen und ihre jeweiligen Entscheidungen anzunehmen, ohne ein ewiges „Was wäre, wenn...“?
Natalie Schmidt über die Vorstellung am 28.05.2025 in Duisburg:
Ein großes Lob geht an die Duisburger Philharmoniker und den Dirigenten, die Tschaikowskys wunderschöne Musik spielten. Die Sängerinnen und Sänger sowie der Chor sangen in russischer Sprache – ein kraftvoller, authentischer Klang, der unter die Haut ging. Besonders der erste Auftritt des Chors bescherte mir Gänsehaut – ein magischer Moment.
Anfangs war ich etwas irritiert vom Bühnenbild, insbesondere von einer sich öffnenden und schließenden Holztreppe. Doch in der Pause konnte ich das Gesehene reflektieren und erkannte, dass diese visuelle Symbolik eine tiefere Bedeutung hatte.
Die emotionale Reise beginnt und endet mit Tatjana, deren Liebe zu Onegin nicht erwidert wird. Ihre Leidenschaft, ihre Trauer und letztlich ihre Entschlossenheit, sich selbst treu zu bleiben, haben mich tief bewegt. Nach einigen Jahren ist sie mit einem anderen Mann verheiratet, als Onegin plötzlich zurückkehrt – nun von Liebe zu ihr erfüllt. Doch sein Gefühl wirkt nicht aufrichtig, eher wie ein verzweifelter Versuch, etwas zurückzugewinnen, das er erst begehrt, seit es unerreichbar ist.
Umso mehr hat es mich gefreut, dass Tatjana ihm keine letzte Chance gibt. Ihre Entscheidung wirkt stark und selbstbestimmt.
Ich habe die Oper mit einem glücklichen Gefühl verlassen – erfüllt von großartiger Musik, beeindruckenden Stimmen und einer emotional dichten Inszenierung. Es war ein musikalisch wie darstellerisch herausragender Abend.
Ein großes Lob geht an die Duisburger Philharmoniker und den Dirigenten, die Tschaikowskys wunderschöne Musik spielten. Die Sängerinnen und Sänger sowie der Chor sangen in russischer Sprache – ein kraftvoller, authentischer Klang, der unter die Haut ging. Besonders der erste Auftritt des Chors bescherte mir Gänsehaut – ein magischer Moment.
Anfangs war ich etwas irritiert vom Bühnenbild, insbesondere von einer sich öffnenden und schließenden Holztreppe. Doch in der Pause konnte ich das Gesehene reflektieren und erkannte, dass diese visuelle Symbolik eine tiefere Bedeutung hatte.
Die emotionale Reise beginnt und endet mit Tatjana, deren Liebe zu Onegin nicht erwidert wird. Ihre Leidenschaft, ihre Trauer und letztlich ihre Entschlossenheit, sich selbst treu zu bleiben, haben mich tief bewegt. Nach einigen Jahren ist sie mit einem anderen Mann verheiratet, als Onegin plötzlich zurückkehrt – nun von Liebe zu ihr erfüllt. Doch sein Gefühl wirkt nicht aufrichtig, eher wie ein verzweifelter Versuch, etwas zurückzugewinnen, das er erst begehrt, seit es unerreichbar ist.
Umso mehr hat es mich gefreut, dass Tatjana ihm keine letzte Chance gibt. Ihre Entscheidung wirkt stark und selbstbestimmt.
Ich habe die Oper mit einem glücklichen Gefühl verlassen – erfüllt von großartiger Musik, beeindruckenden Stimmen und einer emotional dichten Inszenierung. Es war ein musikalisch wie darstellerisch herausragender Abend.

Natalie Schmidt, Studentin an der Universität Duisburg-Essen, geht häufig ins Theater, in die Oper oder ins Ballett. Weil ihr dabei oft der Austausch mit anderen über das Erlebte fehlt, freut sie sich auf ihre Tätigkeit als Scout.
© Andreas Endermann

Cosima Kissing lebt in Mülheim an der Ruhr und stand als junges Mädchen selbst bei zwei Ballettvorstellungen auf der Theaterbühne. Sie erinnert sich noch genau an das Ambiente hinter den Kulissen und freut sich darauf, in die Atmosphäre im Theater Duisburg einzutauchen.
© Andreas Endermann
Cosima Kissing über die Vorstellung am 28.05.2025 in Duisburg:
Die Inszenierung von „Eugen Onegin“ hat mir sehr gut gefallen. Das Bühnenbild hat mich wieder stark beeindruckt, mit eigentlich wenig wird alles gezeigt und ausgesagt.
Der große „Setzkasten", in dem sich die Szenen abspielen, wirkt beengend und verstärkt die von den Darsteller*innen zunehmende Verzweiflung und das Drama nimmt seinen Lauf.
Nur einmal tritt Tatjana sprichwörtlich aus dem Rahmen, als sie den Mut fasst, Onegin ihre Liebe in einem Brief zu gestehen. Mutig steigt sie, für einen Moment frei, aus der Enge.
Wie ein roter Faden zieht sich jedoch ihr Leid durch die Oper. Selbst am Ende, als sie Onegin abweist und zu ihrem Ehemann steht, ist ihre emotionale Zerrissenheit greifbar.
Als Zuschauerin kann ich alles mitfühlen, großartig dargestellt durch Mimik und Gestik.
Wunderbare Musik mit ebensolchen Stimmen verursachen so manche Gänsehautmomente an diesem Abend.
Die Inszenierung von „Eugen Onegin“ hat mir sehr gut gefallen. Das Bühnenbild hat mich wieder stark beeindruckt, mit eigentlich wenig wird alles gezeigt und ausgesagt.
Der große „Setzkasten", in dem sich die Szenen abspielen, wirkt beengend und verstärkt die von den Darsteller*innen zunehmende Verzweiflung und das Drama nimmt seinen Lauf.
Nur einmal tritt Tatjana sprichwörtlich aus dem Rahmen, als sie den Mut fasst, Onegin ihre Liebe in einem Brief zu gestehen. Mutig steigt sie, für einen Moment frei, aus der Enge.
Wie ein roter Faden zieht sich jedoch ihr Leid durch die Oper. Selbst am Ende, als sie Onegin abweist und zu ihrem Ehemann steht, ist ihre emotionale Zerrissenheit greifbar.
Als Zuschauerin kann ich alles mitfühlen, großartig dargestellt durch Mimik und Gestik.
Wunderbare Musik mit ebensolchen Stimmen verursachen so manche Gänsehautmomente an diesem Abend.
Lucille Mußler über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
Das Stück „Eugen Onegin" war sehr abwechslungsreich, besonders durch die 3 Akte, bei denen jeweils verschiedene Personen im Vordergrund stehen.
Der Gesang war unfassbar stark für mich und auch die Musik war fabelhaft. Dass die Musik durch das schlichte Bühnenbild noch mehr zur Geltung kam, hat mir besonders gut gefallen.
Das Bühnenbild war gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sehr spannend. Es ist interessant, wie viel durch das Verschieben der Wände dargestellt werden kann. Die verschiedenen Emotionen der Charaktere wurden trotz des schlichten Hintergrunds deutlich.
Die Geschichte fand ich aufregend und dennoch hat sich das Stück für mich persönlich zwischendurch etwas in die Länge gezogen. Dies ist mir besonders am Ende von Akt 1 aufgefallen.
Die Kleidung passte teilweise sehr gut zum Stück. Trotzdem waren einige stilistische Entscheidungen unschlüssig für mich. Vor allem den Schluss mit den Ballkleidern, fand ich super.
Das Stück „Eugen Onegin" war sehr abwechslungsreich, besonders durch die 3 Akte, bei denen jeweils verschiedene Personen im Vordergrund stehen.
Der Gesang war unfassbar stark für mich und auch die Musik war fabelhaft. Dass die Musik durch das schlichte Bühnenbild noch mehr zur Geltung kam, hat mir besonders gut gefallen.
Das Bühnenbild war gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sehr spannend. Es ist interessant, wie viel durch das Verschieben der Wände dargestellt werden kann. Die verschiedenen Emotionen der Charaktere wurden trotz des schlichten Hintergrunds deutlich.
Die Geschichte fand ich aufregend und dennoch hat sich das Stück für mich persönlich zwischendurch etwas in die Länge gezogen. Dies ist mir besonders am Ende von Akt 1 aufgefallen.
Die Kleidung passte teilweise sehr gut zum Stück. Trotzdem waren einige stilistische Entscheidungen unschlüssig für mich. Vor allem den Schluss mit den Ballkleidern, fand ich super.

Lucille Mußler absolviert zurzeit ein FSJ bei der Emmaus-Kirchengemeinde Rheinhausen und besucht gerne Musicals, Theater- und Ballettaufführungen. Ganz offen möchte sie als Scout auch auf die Oper zugehen.
© Andreas Endermann

Nina Makella arbeitet in einem Modegeschäft. Die Oper hat für sie etwas „Märchenhaftes“, sie fand im Bekanntenkreis bisher aber wenig Gleichgesinnte. Jetzt freut sie sich darauf, mit den Scouts über die Vorstellungen zu sprechen.
© Andreas Endermann
Nina Makella über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
Tschaikowskys „Eugen Onegin“ war alles andere als langweilig. Die knapp drei Stunden vergingen wie im Flug – getragen von einer Musik, die tief aus dem Herzen zu kommen schien.
Das variable Bühnenbild mit verschachtelten Holzelementen und flackernden Schatten schuf eine atmosphärische, teils geheimnisvolle Kulisse. Die Duisburger Philharmoniker, die Solist*innen und der Chor überzeugten auf ganzer Linie. Die Emotionen der Figuren waren spürbar – Schmerz, Sehnsucht, Einsamkeit. Nur die Kostüme wirkten teils deplatziert.
Trotzdem: Ein bewegender Opernabend mit großem Applaus für ein starkes Ensemble. Tschaikowsky at its best!
Tschaikowskys „Eugen Onegin“ war alles andere als langweilig. Die knapp drei Stunden vergingen wie im Flug – getragen von einer Musik, die tief aus dem Herzen zu kommen schien.
Das variable Bühnenbild mit verschachtelten Holzelementen und flackernden Schatten schuf eine atmosphärische, teils geheimnisvolle Kulisse. Die Duisburger Philharmoniker, die Solist*innen und der Chor überzeugten auf ganzer Linie. Die Emotionen der Figuren waren spürbar – Schmerz, Sehnsucht, Einsamkeit. Nur die Kostüme wirkten teils deplatziert.
Trotzdem: Ein bewegender Opernabend mit großem Applaus für ein starkes Ensemble. Tschaikowsky at its best!
Gisa Möller über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
„Eugen Onegin ist zu spät gekommen“.
Diese Tragik wird in der Thalheimer Inszenierung fantastisch gestaltet.
Es gibt „Lyrische Szenen“ mit Gänsehautfeeling, in denen menschliche Gefühle wie Liebe, Freundschaft, Lebensfreude, Sehnsucht, Eifersucht, Traurigkeit, Wut durch Stimme und Körpersprache eindrücklich dargestellt werden – von den hochkarätigen Sänger*innen und dem erstklassigen Chor, in russischer Sprache mit warmem Timbre.
Die Protagonisten haben die leere Bühne allein durch ihre Präsenz ausgefüllt. Nur zwei Requisiten, die Pistolen für das Duell und ein Stuhl, einzeln auf der Bühne als Symbol für Einsamkeit. Ansonsten eine hohe Wand aus gleich großen Elementen, die je nach Bedarf verschoben werden können, auch als Symbol für seelische Zustände im Sinne von Zerrissenheit, Nähe und Distanz, „vor die Wand laufen“! Die tolle Beleuchtung wirft je nach Szene den Schatten der handelnden Personen effektvoll auf diese Wand.
Man verlässt die Oper mit vielen Fragezeichen, nicht wegen der Inszenierung, sondern mit der Frage, was wird aus den Protagonisten, vor allem aus Eugen Onegin, der in der Schlussszene verzweifelt einsam zurückbleibt? Hat Tatjana ihr Lebensglück in der Vernunftehe gefunden? Hat die romantische Liebe keinen Bestand?
Ich bin bereichert und berührt nach Hause gegangen, nicht zuletzt wegen der hoch motivierten Duisburger Philharmoniker!
„Eugen Onegin ist zu spät gekommen“.
Diese Tragik wird in der Thalheimer Inszenierung fantastisch gestaltet.
Es gibt „Lyrische Szenen“ mit Gänsehautfeeling, in denen menschliche Gefühle wie Liebe, Freundschaft, Lebensfreude, Sehnsucht, Eifersucht, Traurigkeit, Wut durch Stimme und Körpersprache eindrücklich dargestellt werden – von den hochkarätigen Sänger*innen und dem erstklassigen Chor, in russischer Sprache mit warmem Timbre.
Die Protagonisten haben die leere Bühne allein durch ihre Präsenz ausgefüllt. Nur zwei Requisiten, die Pistolen für das Duell und ein Stuhl, einzeln auf der Bühne als Symbol für Einsamkeit. Ansonsten eine hohe Wand aus gleich großen Elementen, die je nach Bedarf verschoben werden können, auch als Symbol für seelische Zustände im Sinne von Zerrissenheit, Nähe und Distanz, „vor die Wand laufen“! Die tolle Beleuchtung wirft je nach Szene den Schatten der handelnden Personen effektvoll auf diese Wand.
Man verlässt die Oper mit vielen Fragezeichen, nicht wegen der Inszenierung, sondern mit der Frage, was wird aus den Protagonisten, vor allem aus Eugen Onegin, der in der Schlussszene verzweifelt einsam zurückbleibt? Hat Tatjana ihr Lebensglück in der Vernunftehe gefunden? Hat die romantische Liebe keinen Bestand?
Ich bin bereichert und berührt nach Hause gegangen, nicht zuletzt wegen der hoch motivierten Duisburger Philharmoniker!

Gisa Möller ist in unmittelbarer Nähe zum Theater Duisburg aufgewachsen und war häufig mit ihrer Familie oder mit der Schule dort. Nach ihrem Berufsleben als Apothekerin ist sie als Künstlerin tätig und engagiert sich im Duisburger Kunstverein.
© Andreas Endermann

Die Wahl-Duisburgerin und Kommunikationsmanagerin Corinna von der Heyde hat schon oft auf kleinen Bühnen gestanden und Theater gespielt. Sie liebt das Ballett und findet es spannend, die Oper neu für sich zu entdecken.
© Andreas Endermann
Corinna von der Heyde über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
„Ich bin allein. Niemand versteht mich.“ Die Worte Tatjanas sind für mich der wahre Kern dieser Oper. Es ist Einsamkeit und innere Leere, die diese Figuren antreibt – nicht die Liebe.
„Eugen Onegin“ war für mich ein Abend voller Zerrissenheit. Musikalisch überzeugte die Oper auf ganzer Linie. Der Chor war ein echtes Highlight: Er schuf Momente des Tiefgangs und der Überraschung an den Stellen, an denen mich die Liebesdramen nicht mehr erreichten. Auch die Philharmoniker und die Sänger*innen beeindruckten zutiefst.
Das puristische Bühnenbild wirkte nie karg. Die beweglichen Holzelemente spiegelten die innere Welt der Figuren und gaben den Sänger*innen Raum zur Entfaltung.
Und doch: Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert wirkte auf mich pathetisch, und ich konnte mich schwer in sie hineinfühlen. Das stimmlich herausragende Ende setzte einen starken Schlusspunkt. Der Funke sprang für mich trotzdem nicht ganz über.
„Ich bin allein. Niemand versteht mich.“ Die Worte Tatjanas sind für mich der wahre Kern dieser Oper. Es ist Einsamkeit und innere Leere, die diese Figuren antreibt – nicht die Liebe.
„Eugen Onegin“ war für mich ein Abend voller Zerrissenheit. Musikalisch überzeugte die Oper auf ganzer Linie. Der Chor war ein echtes Highlight: Er schuf Momente des Tiefgangs und der Überraschung an den Stellen, an denen mich die Liebesdramen nicht mehr erreichten. Auch die Philharmoniker und die Sänger*innen beeindruckten zutiefst.
Das puristische Bühnenbild wirkte nie karg. Die beweglichen Holzelemente spiegelten die innere Welt der Figuren und gaben den Sänger*innen Raum zur Entfaltung.
Und doch: Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert wirkte auf mich pathetisch, und ich konnte mich schwer in sie hineinfühlen. Das stimmlich herausragende Ende setzte einen starken Schlusspunkt. Der Funke sprang für mich trotzdem nicht ganz über.
Thomas Fligge über die Premiere am 24.05.2025 in Duisburg:
In Bezug auf die musikalische Ausführung ein großer Opernabend. Bravo für die Duisburger Philharmoniker unter Vitali Alekseenok. Große Bewunderung für die Solist*innen und den Opernchor, die ja in russischer Sprache singen müssen, für ihre fantastische sängerische Leistung.
Ich kenne die Symphonien sehr gut, erlebte den Opernkomponisten Tschaikowsky aber zum ersten Mal. Leider dauerte es bis zur berühmten Arie Lenskis vor dem Duell im zweiten Akt, bis ich so richtig von der Musik gepackt und berührt wurde. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Tschaikowsky in der Oper auf viele Knalleffekte verzichtete, die in den Symphonien so zahlreich sind, und die Seelenwelten seiner Protagonist*innen fokussierte.
Das Bühnenbild lässt mich ratlos zurück. Ich verstehe die Idee, die Michael Thalheimers Inszenierung zugrunde liegt, jedoch guckt der Zuschauer zweieinhalb Stunden auf eine flexible Holzkonstruktion, während die Protagonist*innen eher am Rand agieren. Der dritte Akt versöhnt: Die edlen roten Abendkleider, die Lichtstimmung und das Schattenspiel begeistern.
In Bezug auf die musikalische Ausführung ein großer Opernabend. Bravo für die Duisburger Philharmoniker unter Vitali Alekseenok. Große Bewunderung für die Solist*innen und den Opernchor, die ja in russischer Sprache singen müssen, für ihre fantastische sängerische Leistung.
Ich kenne die Symphonien sehr gut, erlebte den Opernkomponisten Tschaikowsky aber zum ersten Mal. Leider dauerte es bis zur berühmten Arie Lenskis vor dem Duell im zweiten Akt, bis ich so richtig von der Musik gepackt und berührt wurde. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Tschaikowsky in der Oper auf viele Knalleffekte verzichtete, die in den Symphonien so zahlreich sind, und die Seelenwelten seiner Protagonist*innen fokussierte.
Das Bühnenbild lässt mich ratlos zurück. Ich verstehe die Idee, die Michael Thalheimers Inszenierung zugrunde liegt, jedoch guckt der Zuschauer zweieinhalb Stunden auf eine flexible Holzkonstruktion, während die Protagonist*innen eher am Rand agieren. Der dritte Akt versöhnt: Die edlen roten Abendkleider, die Lichtstimmung und das Schattenspiel begeistern.

Thomas Fligge, Musiklehrer am Duisburger Mercator-Gymnasium, hat sein ganzes Leben schon mit Musik zu tun, allerdings nicht mit Oper und Ballett. „Hallo Oper, ich komme!“ sagt der Organist und Liebhaber von Sinfoniekonzerten.
© Andreas Endermann

Alissa Steinseifer
Business Developerin
Business Developerin
© Andreas Endermann
Die Inszenierung von Regisseur Michael Thalheimer von Tschaikowskys "Eugen Onegin" sorgte nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum beim Schlussapplaus für starke Emotionen. Über eine Dauer von drei Stunden, mit nur einer Pause nach zwei Stunden, taucht man ein in die Gefühlswelt von Tatjana und Eugen und leidet mit der Protagonistin, die mit der Schmach der unerwiderten Liebe zu dem Lebemann Eugen Onegin zurechtkommen muss. Während die ersten beiden Akte durchaus ihre Längen aufwiesen, begeisterte mich das große Finale in Akt drei mit einem "Showdown" zwischen Tatjana und Eugen. Neben der inhaltlichen Stärke gefiel mir besonders die farbliche Komposition im letzten Akt zwischen edler Abendrobe und perfekter Lichtstimmung sowie das Schattenspiel, in dem Tatjana den plötzlich verliebten Eugen weit überragt und schlussendlich zum Glück abblitzen lässt. Auch in dieser Premiere verdient die beeindruckende Leistung des Orchesters und der Sänger wieder höchstes Lob. Die gewaltigen Stimmen aller Solisten und Solistinnen scheinen spielend mit der Lautstärke des Orchesters mitzuhalten und sind wunderbar anzuhören.
- Alissa Steinseifer über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
- Alissa Steinseifer über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
Tschaikowski bietet ein Drama vom Feinsten; sie liebt ihn, er liebt sie nicht, Eifersucht, Duell und schlussendlich liebt er sie doch und sie ihn auch aber er war zu spät und sie schon fort... Musik voller Leidenschaft und Tiefe! Ein wahrer Showdown der Gefühle!
Was will man mehr? Das Publikum ist sich an diesem Abend nicht einig. Und auch bei mir sorgt das Bühnenbild und die Kostümwahl für Irritation; denn hier drückt sich ein starkes Ensable in den Ecken einer gut gemeinten Idee herum und stellt sich dabei selbst sowie Tschaikowskis Genie in den Schatten. In Thalheimers verschachtelten Bühnen-Methapher geht Tatjanas brausende Brief-Arie buchstäblich verloren. Verstehen tun wir ja die Idee, Herr Thalheimer, nur genießen wir die Ausführung nicht!
Der dritte Akt hingegen lässt einen alles wieder vergessen und verzeihen. Plötzlich passt die starke Präsenz unser Stars zu ihren starken Stimmen. Der Bass von Fürst Gremin ist grandios und Onegins Verzweiflung ein purer Genuss! Dazu kommt Gänsehaut und ein Chor in rosarot! Es ist also doch ein Abend der sich lohnt - bei solchen Tönen kann man eben doch auch mal ein Auge zudrücken.
-Anna von Aulock über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
Was will man mehr? Das Publikum ist sich an diesem Abend nicht einig. Und auch bei mir sorgt das Bühnenbild und die Kostümwahl für Irritation; denn hier drückt sich ein starkes Ensable in den Ecken einer gut gemeinten Idee herum und stellt sich dabei selbst sowie Tschaikowskis Genie in den Schatten. In Thalheimers verschachtelten Bühnen-Methapher geht Tatjanas brausende Brief-Arie buchstäblich verloren. Verstehen tun wir ja die Idee, Herr Thalheimer, nur genießen wir die Ausführung nicht!
Der dritte Akt hingegen lässt einen alles wieder vergessen und verzeihen. Plötzlich passt die starke Präsenz unser Stars zu ihren starken Stimmen. Der Bass von Fürst Gremin ist grandios und Onegins Verzweiflung ein purer Genuss! Dazu kommt Gänsehaut und ein Chor in rosarot! Es ist also doch ein Abend der sich lohnt - bei solchen Tönen kann man eben doch auch mal ein Auge zudrücken.
-Anna von Aulock über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf

Anna von Aulock
Schulsozialarbeiterin
Schulsozialarbeiterin
© Andreas Endermann

Elke Böttcher
Inhaberin der Buchhandlung Bolland & Böttcher
Inhaberin der Buchhandlung Bolland & Böttcher
© Andreas Endermann
Emotionale und gesangliche Höchstleistung. Wie hat das Düsseldorfer Opernensemble uns in drei Stunden verzaubert?
Das Bühnenbild war im ersten und zweiten Akt auf ein Minimum reduziert. Eine veränderbare Holzkonstruktion gab den Protagonisten den Rahmen, der ihre unterschiedlichen Gemütszustände eindrucksvoll in Szene setzte.
Für manche Zuschauer mag dies sehr reduziert gewesen sein. Für mich unterstrichen die wandelbaren „Holzrahmengebungen“ die Handlung und die emotionalen Ausnahmezustände der Protagonisten sehr.
Die gesangliche Leistung des kompletten Ensembles und das Orchester war wieder meisterhaft und insbesondere Ekaterina Sannikova als Tatjana stach aus dem Ensemble hervor.
Die Kostüme wechselten vom zweiten zum dritten Akt. Hier übernahm Onegin das Kostüm von Lenski. Damit kam es zu einem optischen Rollentausch. Onegin wechselte von der Rolle des emotional unnahbaren Lebemanns in die des verzweifelt Verliebten. Zwei Stunden gesangliche Gefühlsoffenbarung bis zur Pause. Insgesamt drei Stunden Oper: Welch ein musikalischer Genuss!
- Elke Böttcher über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
Das Bühnenbild war im ersten und zweiten Akt auf ein Minimum reduziert. Eine veränderbare Holzkonstruktion gab den Protagonisten den Rahmen, der ihre unterschiedlichen Gemütszustände eindrucksvoll in Szene setzte.
Für manche Zuschauer mag dies sehr reduziert gewesen sein. Für mich unterstrichen die wandelbaren „Holzrahmengebungen“ die Handlung und die emotionalen Ausnahmezustände der Protagonisten sehr.
Die gesangliche Leistung des kompletten Ensembles und das Orchester war wieder meisterhaft und insbesondere Ekaterina Sannikova als Tatjana stach aus dem Ensemble hervor.
Die Kostüme wechselten vom zweiten zum dritten Akt. Hier übernahm Onegin das Kostüm von Lenski. Damit kam es zu einem optischen Rollentausch. Onegin wechselte von der Rolle des emotional unnahbaren Lebemanns in die des verzweifelt Verliebten. Zwei Stunden gesangliche Gefühlsoffenbarung bis zur Pause. Insgesamt drei Stunden Oper: Welch ein musikalischer Genuss!
- Elke Böttcher über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
Ein wundervoller Abend, mit großen Arien, voller Emotionen und Gefühlen. Ich war verzaubert von der Hauptprotagonistin Tatjana, die mich mit ihrem klaren, expressiven, emotionalen Gesang zutiefst berührt hat. Aber auch der Gesang der beiden Ensemblestars Bogdan Talos alias selbstgefälliger Fürst Gremin und Ovidius Purcel als todessüchtiger Lenski hat mich innerlich berührt.
Höhepunkte wurden auch immer wieder durch den stimmgewaltigen, mit sehr aufwendigen Kostümen ausgestatteten Chor gesetzt. Ein Drama zum Mitfiebern, vom Orchester sehr feinsinnig untermalt. Ein Drama um Liebe, Emotionen, Verletzlichkeit und Selbstgefälligkeit - welches immer noch zeitlose Gültigkeit hat. Wieder einmal bin ich Tschaikowsky ein ganzes Stück nähergekommen.
Und wer weiß, dass Thalheimer für die Reduktion auf das Wesentliche steht, lässt sich hoffentlich nicht vom dem sehr puristischen Bühnenbild enttäuschen und erlebt somit Tschaikowsky als Höchstgenuss.
-Christine Preuß über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
Höhepunkte wurden auch immer wieder durch den stimmgewaltigen, mit sehr aufwendigen Kostümen ausgestatteten Chor gesetzt. Ein Drama zum Mitfiebern, vom Orchester sehr feinsinnig untermalt. Ein Drama um Liebe, Emotionen, Verletzlichkeit und Selbstgefälligkeit - welches immer noch zeitlose Gültigkeit hat. Wieder einmal bin ich Tschaikowsky ein ganzes Stück nähergekommen.
Und wer weiß, dass Thalheimer für die Reduktion auf das Wesentliche steht, lässt sich hoffentlich nicht vom dem sehr puristischen Bühnenbild enttäuschen und erlebt somit Tschaikowsky als Höchstgenuss.
-Christine Preuß über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf

Christine Preuß
Marketing-Managerin
Marketing-Managerin
© Andreas Endermann

Benjamin Arndt
Kommunikationsdesigner
Kommunikationsdesigner
© Andreas Endermann
Ich mag die Musik von Tschaikowsky. Ich mag die Vielfältigkeit und die Emotionalität und auch das Drama was die Musik von ihm ausdrückt. Umso mehr war ich auf den heutigen Abend gespannt.
Vielleicht hatte ich eine falsche Erwartungshaltung an den heutigen Abend, aber diese Art der puristischen Inszenierung hat mir leider nicht zugesagt. Ich habe höchsten Respekt vor jeglicher künstlerischer Entwicklung und aller Ausdrucksformen. Und gleichzeitig war mir davon heute viel zu wenig zu sehen. Denn die beeindruckende Bühnentechnologie, die hier aufgefahren wurde, hat dem Stück nicht geholfen.
Deshalb möchte ich aber ausdrücklich differenzieren: Während die Musik, das Orchester und der Gesang der Darsteller einfach fantastisch war, so hat mich das Kostüm und die Bühne enttäuscht. In einem dreistündigen Opernabend passierte auf der Bühne leider sehr wenig. Entscheidende Momente der Handlung wurden, bis auf das Äußerste reduziert, dargestellt. Hätte ich mich mit der Handlung nicht intensiv im Vorfeld beschäftigt, hätte ich die Inszenierung nicht verstanden. Das nächste Mal wird bestimmt wieder klasse.
- Benjamin Arndt über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf
Vielleicht hatte ich eine falsche Erwartungshaltung an den heutigen Abend, aber diese Art der puristischen Inszenierung hat mir leider nicht zugesagt. Ich habe höchsten Respekt vor jeglicher künstlerischer Entwicklung und aller Ausdrucksformen. Und gleichzeitig war mir davon heute viel zu wenig zu sehen. Denn die beeindruckende Bühnentechnologie, die hier aufgefahren wurde, hat dem Stück nicht geholfen.
Deshalb möchte ich aber ausdrücklich differenzieren: Während die Musik, das Orchester und der Gesang der Darsteller einfach fantastisch war, so hat mich das Kostüm und die Bühne enttäuscht. In einem dreistündigen Opernabend passierte auf der Bühne leider sehr wenig. Entscheidende Momente der Handlung wurden, bis auf das Äußerste reduziert, dargestellt. Hätte ich mich mit der Handlung nicht intensiv im Vorfeld beschäftigt, hätte ich die Inszenierung nicht verstanden. Das nächste Mal wird bestimmt wieder klasse.
- Benjamin Arndt über die Premiere am 25. Februar 2024 in Düsseldorf