23.05.2023 / Konzert

Oum

Daba
Beschreibung
"Daba" bedeutet so viel wie "jetzt" auf Marokkanisch. Oum verknüpft mit diesem Titel auf ihrem mittlerweile dritten Album die ganze Erfahrung der Vergangenheit mit dem Hier und Jetzt. Mit ihrer ganzen gesammelten Reife schafft sie es so, die traditionellen arabischen Elemente sowie die Musik der Westsahara mit diskreten Anleihen zeitgenössischer Ästhetik wie Soul, Jazz und elektronischer Musik zu vermischen.
Ursprünglich aus Casablanca stammend, schien Oum El Ghaït Ben Essahraouis Bestimmung in der Architektur zu liegen, bevor sie sich für eine Karriere als Musikerin entschied. Sie erreichte schnell die Aufmerksamkeit der Medien, die sie mit Nayda, einer Bewegung junger Marokkaner, die sich urbanen Sounds hingezogen fühlen, in Verbindung brachten. Ihre Texte schrieb sie in Darija, einem Alltags-Dialekt des marokkanischen Arabisch.
Nach "Soul of Morocco" 2013 und "Zarabi" 2015 veröffentlicht Oum mit ihrem dritten Album "Daba" einen neuen Meilenstein. Zusammen mit der palästinischen Poetin, Sängerin und Oud-Spielerin Kamily Jubran, der sie die künstlerische Leitung anvertraute, reiste sie mit ihren Musikern nach Berlin, um dort ein Album aufzunehmen, das sowohl atmosphärisch als auch tanzbar sein sollte. Für Oum reflektiert diese Dualität eine Art Notzustand, den sie als dynamisch beschreibt. Die Zeit miteinander in Gemeinschaft zu verbringen ist notwendiger als je zuvor in einer Zeit, in der die Kommunikations- und Transportmittel die Wahrnehmung der Welt und der Mitmenschen radikal auf neue Art und Weise beeinflussen.
Die Arrangements auf "Daba" sind weitestgehend akustisch, aber zum ersten Mal verzieren auch elektronische Sounds ihre Songs, welche wie ein Echo der Texte, die sich um aktuelle Probleme drehen, wirken. So singt sie von Umweltzerstörung, dem Schicksal der Flüchtlinge, dem gesellschaftlichen Stand der Frauen sowie der Notwendigkeit, voll und ganz in der Gegenwart zu leben. Mit diesen Themen positioniert sich Oum als Marokkanerin, Afrikanerin und Welt-Frau, die davon überzeugt ist, dass kulturelle Barrieren viel weniger Gewicht haben, als das, was uns alle zusammenbringen kann.
Begleitet wird Oum von Yacir Rami (Oud), Damian Nueva (Bass), Camille Passeri (Trompete), Carlos Mejias (Saxophon und Sound Design) und Amar Chaoui (Percussion).

Ein Konzert aus Anlass des 60. Jahrestages des Anwerbeabkommens zwischen der BRD und Marokko auf gemeinsame Initiative des marokkanischen Generalkonsulats in Düsseldorf, des Dezernats für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Deutschen Oper am Rhein.