John Neumeier

John Neumeier wurde 1939 in Milwaukee/Wisconsin, USA, geboren und erhielt Ballettunterricht in seiner Heimatstadt sowie in Chicago, Kopenhagen und London. 1963 engagierte ihn John Cranko an das Stuttgarter Ballett, wo er zum Solisten avancierte und auch als Choreograph hervortrat. Als er 1969 zum Direktor des Balletts Frankfurt ernannt wurde, erregte er schnell Aufsehen mit seinen Neudeutungen so bekannter Handlungsballette. 1973 wurde er Direktor und Chefchoreograph des Hamburg Ballett, seit 1996 hat er zusätzlich den Status eines Ballettintendanten.

Als Choreograph hat sich John Neumeier stets auf die Bewahrung der Balletttradition konzentriert und seinen Werken gleichzeitig einen modernen dramatischen Rahmen gegeben. Seine Ballette reichen von Neufassungen abendfüllender Handlungsballette über Musicals und sinfonische Ballette bis hin zur choreographischen Gestaltung geistlicher Musik. Seine neuesten Kreationen für das Hamburg Ballett sind „Ghost Light“ (2020), „Beethoven Projekt II“, „Hamlet 21“ und die Neufassung von „Dornröschen“ (2021).

1975 rief John Neumeier als Abschluss und Höhepunkt der Saison die Hamburger Ballett-Tage ins Leben. Drei Jahre später gründete er die Ballettschule des Hamburg Ballett. 2011 gründete John Neumeier das Bundesjugendballett, eine kreative und junge Compagnie, die ihre Spielstätten in Schulen, Altenheimen und Gefängnissen hat.

John Neumeier ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und wurde in Frankreich zum Chevalier des Arts et des Lettres sowie zum Chevalier de la Légion d’Honneur ernannt. Die Inamori Foundation verlieh ihm 2015 den prestigeträchtigen Kyoto Preis für seine Verdienste im Bereich Kunst und Philosophie. 2017 wurde er mit den Lifetime Achievement Awards des Prix Benois de la Danse und des Prix de Lausanne sowie mit dem Erich Fromm-Preis ausgezeichnet. 2021 verlieh Königin Margrethe II. von Dänemark John Neumeier die Ehrenmedaille „Ingenio et arti“, eine persönliche Ehrung des dänischen Königshauses an herausragende Persönlichkeiten im Bereich Künste und Wissenschaft