01.10.2021–24.06.2022 / Ballett

Geschlos­sene Spiele

Ein Ballett von Demis Volpi nach einem Schauspiel von Julio Cortázar
Beschreibung
ca. 1 Stunde, keine Pause
Empfohlen ab 12 Jahren
In einem argentinischen Lokal treffen Menschen aufeinander, die auf den ersten Blick wenig zu verbinden scheint. Ein Richter wiegt in der Mittagspause pedantisch seine Möhren, eine amerikanische Touristin möchte ein Huhn um Erlaubnis fragen es zu verspeisen, die Kellner fallen wie aus dem Nichts in Ohnmacht, ein Kunde versucht über Stunden seine Koffer aufzugeben, scheitert aber letztlich am bürokratischen Apparat. Absurd-surreale Begegnungen verweben sich zu einem virtuosen Diskurs über Gerechtigkeit, Recht und Unrecht, und die Idee des Menschen, in fairer Art und Weise über das Schicksal anderer bestimmen zu können. Als Grundlage für sein erstes Handlungsballett als neuer Chefchoreograph hat Demis Volpi ein Schauspiel von Julio Cortázar gewählt, das mit Scharfsinn nicht nur seinen ursprünglichen Hintergrund, nämlich die Zeit der Militärdiktatur Argentiniens unter J. R. Videla seziert, sondern auch heute noch als Gesellschaftsparabel funktioniert.

Für den Autor Cortázar war der Einbruch des Unbegreiflichen in unsere Wirklichkeit die einzige Möglichkeit, die Realität nachvollziehbar zu machen. Das Entgleiten einer bekannten Situation in etwas Surreales, manchmal sogar Bedrohliches, ist eine Einladung zur vielseitigen choreographischen Umsetzung.

Choreographie
Musik
Elliott Carter, Ennio Morricone, Luciano Berio
Bühne
Ballettführer Audio
Einen kurzen Einblick in das Ballett „Geschlossene Spiele” und seine Hintergründe gibt Ihnen hier Dramaturg Maurice Lenhard. Den Ballettführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.

Dauer: 12:22 Minuten

Making of: Geschlossene Spiele

Teil 1: Bühne mit Heike Scheele
Teil 3: Kostüme mit Katharina Schlipf
Teil 2: Licht mit Bonnie Beecher
Teil 4: Choreographie mit Demis Volpi

Weitere Empfehlungen