16.04.–24.06.2023 / Oper
                                                        
                        Die tote Stadt
Erich Wolfgang Korngold
                        Sa 17.06.2023
                    Theater Duisburg
                    19:30 - 22:15
                                            
Premiere                                                                Oper                                                            
                        Beschreibung
            Brügge sehen –  und leben! Eine anrührende Oper über das Überwinden grenzenloser Trauer, in filmmusikreifem  Gewand.
                Oper in drei Bildern
Libretto von Paul Schott nach dem Roman „Bruges-la-Morte“ von Georges Rodenbach
                            Libretto von Paul Schott nach dem Roman „Bruges-la-Morte“ von Georges Rodenbach
            Nach dem Tod seiner Frau Marie hat sich Paul in Brügge in einem Kokon aus Schmerz und Erinnerung verschlossen. Doch dann bricht Marietta in seine Welt hinein. Die lebenssprühende Sinnlichkeit seiner neuen Bekannten weckt in dem trauernden Witwer längst verdrängte Sehnsüchte, die er mit zunehmender Panik zu bekämpfen sucht. Doch das Leben lässt sich nicht aufhalten…
Wie weit darf unsere Trauer gehen, ohne uns zu entwurzeln? Zwei Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs legte der erst 23-jährige Erich Wolfgang Korngold seinem Protagonisten die Frage in den Mund, die zum bedrückenden Lebensthema einer traumatisierten Generation geworden war. Mit der üppigen Farbenpracht des spätromantischen Orchesterapparats illustriert der spätere Hollywood-Komponist im Stile einer Traumerzählung einfühlsam den schmerzhaften Prozess eines trauernden Mannes, der die Vergangenheit loslassen muss, um für die Zukunft bereit zu sein.
Regisseur Daniel Kramer hat sich mit seinen atmosphärisch dichten Inszenierungen international einen Namen gemacht. Mit „Die tote Stadt“ gibt er sein Debüt an der Deutschen Oper am Rhein.
    Wie weit darf unsere Trauer gehen, ohne uns zu entwurzeln? Zwei Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs legte der erst 23-jährige Erich Wolfgang Korngold seinem Protagonisten die Frage in den Mund, die zum bedrückenden Lebensthema einer traumatisierten Generation geworden war. Mit der üppigen Farbenpracht des spätromantischen Orchesterapparats illustriert der spätere Hollywood-Komponist im Stile einer Traumerzählung einfühlsam den schmerzhaften Prozess eines trauernden Mannes, der die Vergangenheit loslassen muss, um für die Zukunft bereit zu sein.
Regisseur Daniel Kramer hat sich mit seinen atmosphärisch dichten Inszenierungen international einen Namen gemacht. Mit „Die tote Stadt“ gibt er sein Debüt an der Deutschen Oper am Rhein.
Besetzung
Stimmen unserer Scouts zu "Die tote Stadt"
             
                                    Carolin de Bruijn
                © Daniel Senzek
            
            Die Duisburger Oper zeigt eine kreative Neuinszenierung der Oper  „Die tote Stadt“, welche mit düsteren Details und Elementen aus dem Film  „Psycho“ untermalt werden. Dabei unterstützt das Bühnenbild diese dunkle  Stimmung der Trauer (und auch die der vermeintlich gescheiterten Beziehungen)  durch seine immersive Art: Räume werden hin und hergeschoben, Särge kommen  immer näher und die Emotionen der Schauspieler*innen werden gekonnt und in Fülle übermittelt.  Eine Glanzleistung von jedem Künstler und jeder Künstlerin.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich sich um eine Neuinszenierung handelt, tritt die Rolle der verstorbenen Marie weiter in den Vordergrund und wird, im Vergleich zu anderen Inszenierungen, durch eine Sängerin besetzt. Durch diese gravierende Änderung, entsteht ein interessanter Kontrast zwischen ihr und Marietta, der viel deutlicher herübergebracht wird.
Die Handlung erscheint zugleich etwas verwirrend, insbesondere, da der zweite Akt meiner Meinung nach ein wenig überzogen war und es manchmal schwer zu entscheiden war, welches Ereignis in der Handlung der Realität oder bloß einem Traum entspricht.
-Carolin de Bruijn
                    
    Aufgrund der Tatsache, dass es sich sich um eine Neuinszenierung handelt, tritt die Rolle der verstorbenen Marie weiter in den Vordergrund und wird, im Vergleich zu anderen Inszenierungen, durch eine Sängerin besetzt. Durch diese gravierende Änderung, entsteht ein interessanter Kontrast zwischen ihr und Marietta, der viel deutlicher herübergebracht wird.
Die Handlung erscheint zugleich etwas verwirrend, insbesondere, da der zweite Akt meiner Meinung nach ein wenig überzogen war und es manchmal schwer zu entscheiden war, welches Ereignis in der Handlung der Realität oder bloß einem Traum entspricht.
-Carolin de Bruijn
            Mit der Oper „Die tote Stadt" habe ich eine nachhaltige Opernaufführung erlebt. Die spätromantische Musik hatte mitunter Gänsehautfeeling. Die musikalischen und schauspielerischen Leistungen waren hervorragend, insbesondere wäre Corby Welch zu nennen. 
Nachdenklich stimmte mich die extreme Darstellung von einer traumatischen Verlust- und Trauerbewältigung des Witwers Paul, mit einem extremen Totenkult um seine verstorbene Frau. Die Vorlage zu diesem Stoff lieferte das Buch von G.Rodenbach. Entgegen des Buches, blieb Paul in der inszenierten Oper, in dem Verlustprozess lange stecken und entwickelte ein krankhaftes Trauma. Daniel Kramer wechselte in der dargebotenen Inszenierung von der Realität in dargestellten Alpträumen. Für mich als Zuhörerin und Zuschauerin war dieser Wechsel etwas irritierend und nicht sofort erkennbar, unterstrich aber den doch über das Normalmaß hinausgehenden Trauerprozess.
Diese Oper gerade in der jetzigen Zeit zu inszenieren und auf die Bühne zu bringen, halte ich für sehr mutig. Mein Eindruck ist, dass das Publikum derzeit lieber leichtere Storys bevorzugt.
-Astrid Postmeyer
  
                    
    Nachdenklich stimmte mich die extreme Darstellung von einer traumatischen Verlust- und Trauerbewältigung des Witwers Paul, mit einem extremen Totenkult um seine verstorbene Frau. Die Vorlage zu diesem Stoff lieferte das Buch von G.Rodenbach. Entgegen des Buches, blieb Paul in der inszenierten Oper, in dem Verlustprozess lange stecken und entwickelte ein krankhaftes Trauma. Daniel Kramer wechselte in der dargebotenen Inszenierung von der Realität in dargestellten Alpträumen. Für mich als Zuhörerin und Zuschauerin war dieser Wechsel etwas irritierend und nicht sofort erkennbar, unterstrich aber den doch über das Normalmaß hinausgehenden Trauerprozess.
Diese Oper gerade in der jetzigen Zeit zu inszenieren und auf die Bühne zu bringen, halte ich für sehr mutig. Mein Eindruck ist, dass das Publikum derzeit lieber leichtere Storys bevorzugt.
-Astrid Postmeyer
 
                                    Astrid Postmeyer
                © Daniel Senzek
             
                                    Alexandra Knappik
                © Daniel Senzek
            
            Das Wichtigste zuerst: „Die tote  Stadt“ ist absolut einen Besuch wert! Ob die Musik, welche spätere  Filmkomponist*innen inspiriert hat, die Leistung der hervorragenden  Künstler*innen oder das Bühnenbild – ich bin von der Gesamtkomposition  begeistert.
Auch wenn der Titel eine schwere Handlung vermuten lässt, wird diese durch witzige, aber auch irritierende Momente, die an das Horror-Genre erinnern, aufgebrochen. Eine Tote, die aus der Badewanne steigt, ein Mann, der mit seiner Trauer nicht umzugehen weiß, ein Freund, der im Kampf umgebracht wird und doch wieder aufersteht oder eine Beerdigung, die in einer Orgie endet; doch was davon ist Wirklichkeit oder doch nur ein Traum? Die Erkenntnis kommt schnell, führt bei mir als Zuschauerin aber nicht dazu, dass ich daraus unbedingt schlauer werde. Zum Ende stelle ich fest, dass mich besonders die Darstellung der Marietta beschäftigt. Ist sie nun eine klischeehafte Darstellung einer Frau oder repräsentiert sie vielmehr eine unabhängige Feministin, die tut, was ihr gefällt? Eine Frage, die ich bei meinem zweiten Besuch der Oper versuche zu beantworten.
-Alexandra Knappik
                    
    Auch wenn der Titel eine schwere Handlung vermuten lässt, wird diese durch witzige, aber auch irritierende Momente, die an das Horror-Genre erinnern, aufgebrochen. Eine Tote, die aus der Badewanne steigt, ein Mann, der mit seiner Trauer nicht umzugehen weiß, ein Freund, der im Kampf umgebracht wird und doch wieder aufersteht oder eine Beerdigung, die in einer Orgie endet; doch was davon ist Wirklichkeit oder doch nur ein Traum? Die Erkenntnis kommt schnell, führt bei mir als Zuschauerin aber nicht dazu, dass ich daraus unbedingt schlauer werde. Zum Ende stelle ich fest, dass mich besonders die Darstellung der Marietta beschäftigt. Ist sie nun eine klischeehafte Darstellung einer Frau oder repräsentiert sie vielmehr eine unabhängige Feministin, die tut, was ihr gefällt? Eine Frage, die ich bei meinem zweiten Besuch der Oper versuche zu beantworten.
-Alexandra Knappik
            Erich Wolfgang  Korngolds Oper „Die tote Stadt“ thematisiert den schwierigen Umgang mit dem  Verlust eines geliebten Menschen und der Schwierigkeit die Trauer zu  bewältigen.
Nach dem Tod seiner Frau verliert sich der Protagonist in einer Parallelwelt in der sich Realität und Wunschvorstellungen nicht mehr trennen lassen. Begleitet wird die Aufführung vom beeindruckenden Gesang Corby Welchs und einem fantastischen Orchester das die Kraft, die Trauer, den Schmerz und die Leidenschaftliche Liebe die Paul für seine Frau empfindet ausdrückt. Besonders die Klänge der Harfe zogen mich in ihren Bann und ließen den Raum um mich herum kleiner werden. Die beeindruckten Klänge und imponierenden Lichteffekte verwandelten diesen Opernabend in ein ganz besonderen Erlebnis.
-Sabine Fröber
    Nach dem Tod seiner Frau verliert sich der Protagonist in einer Parallelwelt in der sich Realität und Wunschvorstellungen nicht mehr trennen lassen. Begleitet wird die Aufführung vom beeindruckenden Gesang Corby Welchs und einem fantastischen Orchester das die Kraft, die Trauer, den Schmerz und die Leidenschaftliche Liebe die Paul für seine Frau empfindet ausdrückt. Besonders die Klänge der Harfe zogen mich in ihren Bann und ließen den Raum um mich herum kleiner werden. Die beeindruckten Klänge und imponierenden Lichteffekte verwandelten diesen Opernabend in ein ganz besonderen Erlebnis.
-Sabine Fröber
 
                                    Sabine Fröber
                © Daniel Senzek
             
                                    Nicole Bonnekamp
                © Daniel Senzek
            
            Wer nach einer heiteren Zerstreuung vom Alltag und von den  drängenden Themen unserer Zeit sucht, ist in dieser Oper falsch: es geht um  nichts weniger als Tod, Trauer und Verdrängung versus Leben, Lust und  Leidenschaft – dramatisch komponiert, dramatisch inszeniert, dramatisch  gespielt!
Der Opernführer (Audio) sowie die Lektüre der Begleittexte waren für mein Verständnis dieser Dramatik und für die Einordnung in den zeitlichen Kontext, in dem die Oper entstand, sehr hilfreich.
Die Stimmen von Corby Welch und Nadja Stefanoff sind kraftvoll, gewaltig, tragen das Thema, müssen aber regelrecht gegen das wundervoll aufspielende, groß besetzte Orchester ansingen. Mehrfach kommt mir während des Stückes der Gedanke, dass diese Oper auch hervorragend als Stummfilm funktionieren könnte, denn die Musik gibt den Darstellenden fast schon eine eigene Sprache.
Ein Highlight der Inszenierung ist die Beleuchtung; sie vermittelt die jeweilige Gefühlslage von Paul kongenial, fokussiert oder erweitert meinen Blick.
Eine sehenswerte Herausforderung!
-Nicole Bonnekamp
    Der Opernführer (Audio) sowie die Lektüre der Begleittexte waren für mein Verständnis dieser Dramatik und für die Einordnung in den zeitlichen Kontext, in dem die Oper entstand, sehr hilfreich.
Die Stimmen von Corby Welch und Nadja Stefanoff sind kraftvoll, gewaltig, tragen das Thema, müssen aber regelrecht gegen das wundervoll aufspielende, groß besetzte Orchester ansingen. Mehrfach kommt mir während des Stückes der Gedanke, dass diese Oper auch hervorragend als Stummfilm funktionieren könnte, denn die Musik gibt den Darstellenden fast schon eine eigene Sprache.
Ein Highlight der Inszenierung ist die Beleuchtung; sie vermittelt die jeweilige Gefühlslage von Paul kongenial, fokussiert oder erweitert meinen Blick.
Eine sehenswerte Herausforderung!
-Nicole Bonnekamp
            Die Tote Stadt – nekrophiler Irrwitz oder Irrsinn um Traum  und Wirklichkeit?
Die Musik von Korngold ist mitreißend, kraftvoll, bildhaft. Klänge, die Erinnerungen an Filme wie Starwars, Indiana Jones oder auch Stummfilme wie Nosferatu wecken. Die Instrumentierung ist phantasievoll, spielerisch und klangreich. Ein tolles Werk, fabelhaft und präzise interpretiert vom Orchester. Und wieder einmal diese wunderbaren, bewundernswerten Stimmen, allen voran Corby Welch und Nadja Stefanoff!
Die Inszenierung – anfangs erwartungsvolle Neugier, dann Irritation Richtung Langeweile, danach Tendenz Belustigung. Angestachelt vom albernen Libretto wurde nekrophile Besessenheit zelebriert. Einige reizvolle groteske und bizarre Momente konnten die banale und nach und nach ins Lächerliche driftende Inszenierung nicht retten. Dazu passend die bemerkenswerte Länge der Aufführung. Für mich das Highlight der Inszenierung: Marie, die verstorbene Frau, als zombiehafter, eiskalter Todesengel. Eine ätherische Erscheinung, bedrohlich und verführerisch, hypnotische Mimik. Richtig stark!
Ein wunderbarer Opernabend – für mich überwiegend mit geschlossenen Augen!
-Ralf Blaha
    Die Musik von Korngold ist mitreißend, kraftvoll, bildhaft. Klänge, die Erinnerungen an Filme wie Starwars, Indiana Jones oder auch Stummfilme wie Nosferatu wecken. Die Instrumentierung ist phantasievoll, spielerisch und klangreich. Ein tolles Werk, fabelhaft und präzise interpretiert vom Orchester. Und wieder einmal diese wunderbaren, bewundernswerten Stimmen, allen voran Corby Welch und Nadja Stefanoff!
Die Inszenierung – anfangs erwartungsvolle Neugier, dann Irritation Richtung Langeweile, danach Tendenz Belustigung. Angestachelt vom albernen Libretto wurde nekrophile Besessenheit zelebriert. Einige reizvolle groteske und bizarre Momente konnten die banale und nach und nach ins Lächerliche driftende Inszenierung nicht retten. Dazu passend die bemerkenswerte Länge der Aufführung. Für mich das Highlight der Inszenierung: Marie, die verstorbene Frau, als zombiehafter, eiskalter Todesengel. Eine ätherische Erscheinung, bedrohlich und verführerisch, hypnotische Mimik. Richtig stark!
Ein wunderbarer Opernabend – für mich überwiegend mit geschlossenen Augen!
-Ralf Blaha
 
                                    Ralf Blaha
                © Daniel Senzek
             
                                    Alissa Steinseifer
                © Andreas Endermann
            
            Gleich von Beginn an hat mich die Musik vollends gepackt  und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Noch nie zuvor habe ich in einer  Oper diese Art von Musik gehört: Eine Mischung aus Disney und La La Land. Bunt  mit vielen Stimmungswechseln. Wie immer absolut fulminant und mit viel Kraft  von dem großartigen Orchester dargeboten. Umso beeindruckender die gesangliche  Leistung der beiden Hauptrollen Corby Welch und Nadja Stefanoff, die scheinbar  mit Leichtigkeit gegen diese Lautstärke ansingen konnten.
Auch die schauspielerische Leistung von Mara Guseynova (Marie) hat mich sehr gefesselt. Vor allem im dritten Akt und ganz besonders als sie im grellen Sonnenlicht ein zweites Mal zu sterben scheint.
Inhaltlich war man als Zuschauer*in wieder stark gefordert und an der ein oder anderen Stelle blieb eine gewisse Verwirrung nicht aus, die sich bei mir am Ende des 3. Aktes jedoch fast komplett in Wohlgefallen auflöste.
Ein mehr als gelungener Abend, der nachhaltig zum Reflektieren anregt.
-Alissa Steinseifer
    Auch die schauspielerische Leistung von Mara Guseynova (Marie) hat mich sehr gefesselt. Vor allem im dritten Akt und ganz besonders als sie im grellen Sonnenlicht ein zweites Mal zu sterben scheint.
Inhaltlich war man als Zuschauer*in wieder stark gefordert und an der ein oder anderen Stelle blieb eine gewisse Verwirrung nicht aus, die sich bei mir am Ende des 3. Aktes jedoch fast komplett in Wohlgefallen auflöste.
Ein mehr als gelungener Abend, der nachhaltig zum Reflektieren anregt.
-Alissa Steinseifer
            Korngold lädt uns in Die tote  Stadt ein; oder vielmehr in die düstere Welt von Paul, der in einer  Psychose der Traurigkeit um seine tote Frau, jeden Sinn für Realität verloren  hat. Es dauert nicht lange und auch wir finden uns in einer Symbiose von  Puppenhaar und Hafenklang wieder, die uns nur schwer zwischen Wahn und  Wirklichkeit unterscheiden lässt. 
Es ist ein dunkles Stück, was aber durch seine Lichteffekte imponiert. Dramatische Blockbuster-Töne donnern uns die Verzweiflung über Verlust entgegen, während epischen Melodien den Zuschauerraum in eine Nostalgie des Nichtloslassens einhüllen. Der erste und dritte Akt haben etwas wunderbar erschütterndes, während der zweite Akt zu dick aufgetragen, nach Aufmerksamkeit zu schreien scheint.
Es ist ein Abend voller verdrehter Anzüglichkeit und atemberaubenden Standbildern. Was aber bis heute noch nachklingt ist der Schluss … in dem auch etwas Anfang zu finden ist.
-Anna von Aulock
                    
    Es ist ein dunkles Stück, was aber durch seine Lichteffekte imponiert. Dramatische Blockbuster-Töne donnern uns die Verzweiflung über Verlust entgegen, während epischen Melodien den Zuschauerraum in eine Nostalgie des Nichtloslassens einhüllen. Der erste und dritte Akt haben etwas wunderbar erschütterndes, während der zweite Akt zu dick aufgetragen, nach Aufmerksamkeit zu schreien scheint.
Es ist ein Abend voller verdrehter Anzüglichkeit und atemberaubenden Standbildern. Was aber bis heute noch nachklingt ist der Schluss … in dem auch etwas Anfang zu finden ist.
-Anna von Aulock
 
                                    Anna von Aulock
                © Andreas Endermann
             
                                    Christine Preuß
                © Andreas Endermann
            
            Die Oper Die tote Stadt thematisiert den Umgang mit Verlusten, die Schwierigkeit des Loslassens, des Idealisieren  und die Notwendigkeit der Trauerbewältigung.  Die filmreife und melodische  Musik hat mich beruhigt, obwohl die Geschichte eher morbide ist. 
Ein Wechselspiel zwischen Realität, Traum und Wunschvorstellungen, vermutlich bewusst nicht immer eindeutig. Im dritten Akt erleichtert es mich zu erkennen, dass offensichtlich alles nur ein Albtraum war und Paul nach vorne blicken kann. Besonders begeistert haben mich die Musik und der Hauptprotagonist Paul, gesungen von Corby Welch, der mit beeindruckender stimmlicher Ausdauer die Gefühle von Trauer, Schmerz, Sehnsucht, Liebe Leidenschaft und Verführung vermittelt. Wieder einmal ein facettenreicher und bereichernder Opernabend, der Raum für Interpretation und Deutung bietet.
-Christine Preuß
                    
    Ein Wechselspiel zwischen Realität, Traum und Wunschvorstellungen, vermutlich bewusst nicht immer eindeutig. Im dritten Akt erleichtert es mich zu erkennen, dass offensichtlich alles nur ein Albtraum war und Paul nach vorne blicken kann. Besonders begeistert haben mich die Musik und der Hauptprotagonist Paul, gesungen von Corby Welch, der mit beeindruckender stimmlicher Ausdauer die Gefühle von Trauer, Schmerz, Sehnsucht, Liebe Leidenschaft und Verführung vermittelt. Wieder einmal ein facettenreicher und bereichernder Opernabend, der Raum für Interpretation und Deutung bietet.
-Christine Preuß
            Kein leichtes Thema für  diesen Abend – die bodenlose Trauer eines Menschen, der vielleicht den Weg ins  Leben zurückfindet.  
Inhaltlich wechselt die Oper zwischen Traumwelt und Realität. Dies immer richtig abzugrenzen, ist nicht immer einfach und das Stück gibt viel Raum für Interpretationen.
Das Orchester hat in dieser Oper ein immenses Klangvolumen und breitet sich füllig im Opernsaal aus.
Es ist schon beeindruckend, wie die Stimmen des großartigen Ensembles, insbesondere Corby Welch, es schaffen, sich gegen dieses Klangwerk zu behaupten.
Die Musik selber erinnert stark an Filmmusik, das Stück ist in den 20er Jahren entstanden.
Das Licht, die Kostüme und auch das Bühnenbild zeigen uns die Kontraste zwischen Leben und Tod, Licht und Schatten eindrücklich.
Ein Abend, der nachklingt.
-Elke Böttcher
    Inhaltlich wechselt die Oper zwischen Traumwelt und Realität. Dies immer richtig abzugrenzen, ist nicht immer einfach und das Stück gibt viel Raum für Interpretationen.
Das Orchester hat in dieser Oper ein immenses Klangvolumen und breitet sich füllig im Opernsaal aus.
Es ist schon beeindruckend, wie die Stimmen des großartigen Ensembles, insbesondere Corby Welch, es schaffen, sich gegen dieses Klangwerk zu behaupten.
Die Musik selber erinnert stark an Filmmusik, das Stück ist in den 20er Jahren entstanden.
Das Licht, die Kostüme und auch das Bühnenbild zeigen uns die Kontraste zwischen Leben und Tod, Licht und Schatten eindrücklich.
Ein Abend, der nachklingt.
-Elke Böttcher
 
                                    Elke Böttcher
                © Andreas Endermann
             
                                    Markus Brandstetter
                © Andreas Endermann
            
            Unverbesserlich der Mann! Obwohl Marie und Marietta  vehement um ihn ringen, kann Paul sich nicht zwischen Leben und Tod  entscheiden. Die Betrachter*innen bekommen die Welt vor allem aus seiner Sicht  vorgestellt und wissen nicht, ob sie dem trauen können. Dazu verwandelt sich die  Düsseldorfer Oper in eine halluzinogene Projektionsfläche und erzählt die  rätselhafte Liebesgeschichte schnell, dynamisch, gekonnt vor wenig Kulisse.  Phantastisch ist der Wahrnehmungsraum erweitert mit impressionistischer  symphonischer Musik. Unheimlich anrührend, wenn das liebende Paar singt:  "Glück, das mir verblieb, Rück zu mir, mein treues Lieb." Unheimlich  wissend, wenn Paul singt: "Harre mein in lichten Höhn, Hier gibt es kein  Auferstehn." Eine Selbsttherapie mit allem was dazugehört, ein tolles,  sehr sehenswertes Stück.
-Markus Brandstetter
    -Markus Brandstetter
            Der Vorhang hebt sich und ich bin bei Paul, in Brügge. In  Höchstgeschwindigkeit in eine Mischung aus Werkstatt und Erinnerungsstätte  versetzt. In diesem, mit aufschlußreichen Details ausgestatteten Scenario,  bewegt sich die teilweise schrill und dramatisch ins Licht gesetzt Handlung.  Ihr zu folgen fällt mir nicht immer leicht. In schneller Folge geht es sehr  lebhaft auf der Bühne zu. Es entwickelt sich ein Wechselspiel aus Liebe, Trauer  und auch Heiterkeit. Augenfällig sichtbar gemacht mit der Garderobe aus der  Kostümwerkstatt. Klassisch-konservativ, glamourös und grabesschwer - Traum und  Wirklichkeit sind stofflich raffiniert miteinander verwoben. Musikalisch ist  die die tote Stadt eine für mich überraschende Entdeckung. Die Gesangspartien  beeindrucken und machen im Zusammenspiel mit dem „großen“ Orchester den Abend  für mich unvergesslich.
-Peter Ripka
                    
    -Peter Ripka
 
                                    Peter Ripka begleitet seine Ballett- und Opernerlebnisse zeichnerisch.
                © Peter Ripka
             
                                    Die Skizzen sind während der Premiere von Erich Wolfgang  Korngolds "Die Tote Stadt" entstanden. Koloriert im Rückblick auf die gewonnen Eindrücke.
                © Peter Ripka
             
                                    Peter Ripka
                © Andreas Endermann
             
                                    © Peter Ripka
             
                                    © Peter Ripka
             
                                    © Peter Ripka
             
                                    Benjamin Arndt
                © Andreas Endermann
            
            Erst  mal ein paar kurze Fakten, schnell zusammen gefasst: das Stück ist toll. Die  Kostüme eher puristisch und neuzeitlich interpretiert für ein Stück, was ja  schon eigentlich ziemlich alt ist. Aber dadurch ist es auch ein interessantes  Stilmittel.
Von der inhaltlichen Seite her betrachtet, ist es ein eher trauriges Stück. Keine leichte Kost. In der richtigen Stimmung kann es einen ganz schön mitnehmen. Der Verlust eines geliebten Menschen wird hier eindrucksvoll, fast schon bedrückend, dargestellt. Tiefe Trauer und unendliche Liebe finden hier in zwei dreiviertel Stunden auf der Bühne statt. Insbesondere das Schauspiel hat mir wirklich gut gefallen.
Aber viel mehr möchte ich von der Musik erzählen. Axel Kober, der Dirigent, hat mit seinen Kolleg*innen im Orchestergraben eine so große, musikalische Kraft erzeugt, mich emotional so gepackt, wie es selten der Fall war. Vielleicht noch nie. Wenn man die Augen schließt, könnte man meinen, man sitzt in einem Hollywood Kinofilm, nur mit viel besserem Klang, weil wir ja in der Oper sind.
Daher: Ohren auf, es lohnt sich.
-Benjamin Arndt
    Von der inhaltlichen Seite her betrachtet, ist es ein eher trauriges Stück. Keine leichte Kost. In der richtigen Stimmung kann es einen ganz schön mitnehmen. Der Verlust eines geliebten Menschen wird hier eindrucksvoll, fast schon bedrückend, dargestellt. Tiefe Trauer und unendliche Liebe finden hier in zwei dreiviertel Stunden auf der Bühne statt. Insbesondere das Schauspiel hat mir wirklich gut gefallen.
Aber viel mehr möchte ich von der Musik erzählen. Axel Kober, der Dirigent, hat mit seinen Kolleg*innen im Orchestergraben eine so große, musikalische Kraft erzeugt, mich emotional so gepackt, wie es selten der Fall war. Vielleicht noch nie. Wenn man die Augen schließt, könnte man meinen, man sitzt in einem Hollywood Kinofilm, nur mit viel besserem Klang, weil wir ja in der Oper sind.
Daher: Ohren auf, es lohnt sich.
-Benjamin Arndt
            Was die Düsseldorfer Symphoniker in „Die tote Stadt“ an  Melodien aus dem Graben heben, ist farbenfroh, opulent, herzzerreißend. Denkt  man bei diesen fantastischen Klängen über den Komponisten Erich Wolfgang  Korngold nach, der bei der Komposition Anfang 20 war, fragt man sich, was für  eine Menge an Leid ein so junger Mensch erfahren haben muss, wenn er sich  derart in Trauernde hineinversetzen kann. Das Beobachten von Witwer Paul, der  sich gegen eine Gegenwart ohne seine zu Tode gekommene Frau Marie wehrt, schmerzt.  Wie Heldentenor Corby  Welch durch den Abend prescht, ist imposant. Er gibt den klagenden Paul und  sein Schwanken zwischen Wahn und Wirklichkeit, sein Verharren in Klage,  Sehnsucht und Scham so glaubhaft, dass man am liebsten aufspringen und die Figur  aus ihrem lähmenden Kummer schälen würde. „Dein tief’ Gefühl hat dich verwirrt,  dein tief’ Gefühl muss dich auch heilen“, wird zu Paul im ersten Akt gesagt. Ob  am Ende der Aufbruch in eine heilsame Zukunft gelingt?
-Anne Florack
    -Anne Florack
 
                                    Anne Florack
                © Andreas Endermann
            Opernführer Audio
            
            Einen kurzen Einblick in die Produktion „Die tote Stadt” und ihre Hintergründe gibt Ihnen hier Dramaturgin Anna Grundmeier. Den Opernführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.
Dauer: 07:28 Minuten
                    
    Dauer: 07:28 Minuten
 
    


