03.12.2023–15.11.2024 / Oper

Sep­tem­ber­so­na­te

Manfred Trojahn
So 14.01.2024
Opernhaus Düsseldorf
18:30 - 20:00
Oper
Wechselnde Wochentage-Abo 2
Termine
19:30 - 21:00
Wiederaufnahme Oper
7164585143372917
7164585143372917
Freitags-Abo
19:30 - 21:00
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Oper
7164585143372917
Wechselnde Wochentage-Abo 3
Beschreibung
Wer wäre ich, wenn ich damals geblieben wäre?
Kammerspiel in sechs Szenen
Text vom Komponisten frei nach der Erzählung „The Jolly Corner“ von Henry James
ca. 1 ½ Stunden, ohne Pause
Empfohlen ab 14 Jahren
Eine Frau und ein Mann treffen einander nach langer Zeit wieder. Jahrzehnte sind vergangen, in denen sie Schauspielerin wurde und er Autor, Jahrzehnte, nachdem sie eine gemeinsame Jugend verbracht hatten, ohne jemals ein Paar zu werden. Nun ist Osbert Brydon, Sohn reicher amerikanischer Kaufleute, aus Europa zurückgekehrt in seine Heimat, um sein Elternhaus abzuwickeln. Wer wäre er geworden, wenn er geblieben wäre? Hätte Ellice Staverton diesen Gebliebenen geliebt? Aus einem Gedankenspiel wird ein schmerzlicher Showdown: In den dunklen Hallen seiner Kindheit begegnet er dem, der er nach dem Willen seiner Familie hätte werden sollen.

Der in Düsseldorf und Paris lebende Komponist Manfred Trojahn gehört zu den großen Komponisten der Gegenwart. Während seine 2022 in Amsterdam gefeierte Oper „Eurydice – Die Liebenden, blind“ Eurydice und Orphée nach dem zögerlichen Kennenlernen nur einen Augenblick des gemeinsamen Jetzt vergönnt, ist hier die gemeinsame Vergangenheit Osbert und Ellice eingeschrieben und wird für ihn zum Prüfstein seiner selbst und dem Wesen seiner Liebe.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne und Kostüme
Video
Dramaturgie
Begleitveranstaltungen zur Uraufführung
Samstag, 25. November, 16.00 Uhr
Manfred Trojahn. Fauneries.
Ausstellungseröffnung im Heine Haus – Literaturhaus Düsseldorf (Bolker Str. 53, 40213 Düsseldorf)

Dienstag, 28. November, 19.00 Uhr,
Musik im Gespräch: Manfred Trojahn
Interviewreihe mit Persönlichkeiten des Düsseldorfer Musiklebens

Wenige Tage vor der Uraufführung seiner Oper „Septembersonate“ an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf wird der Komponist nicht nur über das neue Werk, sondern auch über sein Schaffen und Wirken als in Düsseldorf und Paris lebender Komponist sprechen. Das Interview führt Thomas Blomenkamp. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zentralbibliothek, Stadtfenster, Konrad-Adenauer-Platz 1

Sonntag, 10. Dezember 2023, 11.00 Uhr
Filmpremiere: Das weiße Blatt. "Septembersonate" – Geschichte einer Uraufführung
Opernhaus Düsseldorf
Besetzung
Osbert Brydon
Ellice Staverton
Osbert II
Mrs. Muldoon
Mutter
Angelika Richter
Stimmen unserer Scouts zur "Septembersonate"
Alissa Steinseifer
In der Septembersonate eröffnet Manfred Trojahn eine Gedankenwelt, die vermutlich jedem, der bereits schmerzlich geliebt hat, bekannt ist: Das scheinbar endlose und quälende Kreisen um die Frage 'Was wäre, wenn?'. Dieses Gefühl des Verlorenseins wird eindrucksvoll durch das, wie immer beeindruckende, Bühnenbild und die sehr überzeugend gespielte Zerissenheit der Hauptfigur Osbert Brydon (Holger Falk) repräsentiert. Die Musik fängt dieses Gefühl auf und untermalt die Szenerie aufwühlend, wenn auch wenig melodiös – zumindest für ungeübte Ohren, die keine Erfahrung mit zeitgenössischer Musik haben. Obwohl das Orchester wieder einmal fabelhaft gespielt hat, empfand ich es als Herausforderung, mich auf die Komposition der Musik und den dazu passenden 'Sprech-Gesang' einzulassen und beides vollumfänglich zu genießen.
-Alissa Steinseifer über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf


Es war bewegend, Teil der Weltpremiere einer zeitgenössischen Komposition, des angesehenen Düsseldorfer Komponisten Manfred Trojahn, zu sein und ihn live auf der Bühne zu erleben. Obwohl die anspruchsvolle Musik nicht ganz meinem Harmoniebedürfnis entsprach und der Gesang mich nicht erreichte, war des dennoch ein bereichernder Abend.
Die Geschichte, die sich mit dem eigenen Ego im späteren Lebensabschnitt und der Frage nach dem „Was wäre gewesen wenn“ auseinandersetzt, wurde schnell erzählt, aber kreativ mit eindrucksvollen Bühnenbildern, Symboliken und Videoelementen umgesetzt.
Insbesondere visuell war es ein beeindruckendes Erlebnis.

-Christine Preuss über die Vorstellung am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf

Christine Preuss
Anna Florack
Eine Reise ins Ich

Manfred Trojahns „Septembersonate“ spielt mit Fantasie, mit Möglichkeit und Wirklichkeit und regt dazu an, die eigenen inneren Räume fragend zu erkunden: Wie zufrieden bin ich mit meinem gelebten Indikativ? Wie hartnäckig klebe ich an Konjunktiven? Wo habe ich mich verbogen, wann vertan, wen habe und wie wurde ich geliebt?
Der Einsatz von Video-Elementen in „Septembersonate“ ist gut platziert und gelungen. Trojahn nutzt hier Bilder von Treppen und Stufen, um Momente der Verzweigung, Rätselhaftigkeit und Beklemmung zu verstärken. Anfangs war ich skeptisch, als ich erfuhr, dass die Inszenierung ohne Pause gezeigt wird. Im Nachhinein erkenne ich, dass der Fluss des Stücks genauso angelegt ist, dass er eben nicht in Cola, Kippe und Smalltalk versickern darf. Dafür ist ja hinterher auch noch genug Zeit. Übrigens, für diejenigen, die den Düsseldorfer Symphonikern lauschen und am Schluss das Gefühl haben, dass die ganze Zeit etwas fehlte: Raten Sie mal, was es sein könnte...
-Anne Florack über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf


Bereits bei den ersten Tönen aus dem „dünn“ besetzten Orchestergraben und dem Sprechgesang der Darsteller wird mir klar, dass es sich um eine Oper der besonderen Art handelt. Sie fordert auf, mich von meinen bisherigen Hör,- und Sehgewohnheiten zu verabschieden. Ich sehe und höre Neuland!
Auf der Bühne dreht und geht es um nicht gelebte Alternativen, insbesondere die Lieben, die man im Rückblick auf sein Leben phantasieren kann.
Das Bühnenbild begeistert mich. Wie von Zauberhand bewegen sich drei hängende Treppen und zeichnen leuchtende Konturen in den dunklen Bühnenraum. Sie erinnern mich an die labyrinthischen Verschachtelungnen auf Zeichnungen von M.C. Escher. Fragen: Wohin gehen diese Wege, woher kommen sie? Scheinbare Sackgassen sind vielleicht auch Sprungbrett... Das Spiel mit Worten, Tönen und Bildern in dieser Inszenierung ist komplex und rasant.
-Peter Ripka über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Peter Ripka begleitet seine Ballett- und Opernerlebnisse zeichnerisch.
Die Skizzen sind während der Premiere von Manfred Trojahns "Septembersonate" entstanden.
Peter Ripka
Opernführer Audio
Einen kurzen Einblick in die Produktion „Septembersonate” und ihre Hintergründe gibt Ihnen hier Chefdramaturgin Anna Melcher. Den Opernführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.

Dauer: 08:28 Minuten

Wei­tere Em­pfeh­lung­en