04.10.–15.11.2024 / Oper
Septembersonate
Manfred Trojahn
Termine
19:30 - 21:00
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Oper
Beschreibung
Wer wäre ich, wenn ich damals geblieben wäre?
Kammerspiel in sechs Szenen
Text vom Komponisten frei nach der Erzählung „The Jolly Corner“ von Henry James
Text vom Komponisten frei nach der Erzählung „The Jolly Corner“ von Henry James
Ein Mann und eine Frau treffen sich nach langer Zeit wieder. Jahrzehnte sind vergangen, in denen sie Schauspielerin wurde und er erfolgreicher Autor, Jahrzehnte, nachdem sie eine Jugendliebe verband. Wer wäre er geworden, wenn er geblieben wäre? Hätte Ellice diesen Gebliebenen geliebt? Aus dem Gedankenspiel wird ein Showdown auf Leben und Tod: In den düsteren Hallen seiner Kindheit begegnet Osbert dem, der er nach dem Willen seiner Familie hätte werden sollen. Manfred Trojahns klangfarbenreiche, pulsierende Oper nach einer Erzählung von Henry James inszeniert Johannes Erath in einem bildstarken Universum der inneren Geister, die sich nicht so einfach abschütteln lassen.
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne und Kostüme
Licht
Video
Dramaturgie
Besetzung
Osbert Brydon
Ellice Staverton
Osbert II
Mrs. Muldoon
Orchester
Das weiße Blatt – Geschichte einer Uraufführung
So ist "Septembersonate" entstanden
Stimmen unserer Scouts zur "Septembersonate"
In der Septembersonate eröffnet Manfred Trojahn eine Gedankenwelt, die vermutlich jedem, der bereits schmerzlich geliebt hat, bekannt ist: Das scheinbar endlose und quälende Kreisen um die Frage 'Was wäre, wenn?'. Dieses Gefühl des Verlorenseins wird eindrucksvoll durch das, wie immer beeindruckende, Bühnenbild und die sehr überzeugend gespielte Zerissenheit der Hauptfigur Osbert Brydon (Holger Falk) repräsentiert. Die Musik fängt dieses Gefühl auf und untermalt die Szenerie aufwühlend, wenn auch wenig melodiös – zumindest für ungeübte Ohren, die keine Erfahrung mit zeitgenössischer Musik haben. Obwohl das Orchester wieder einmal fabelhaft gespielt hat, empfand ich es als Herausforderung, mich auf die Komposition der Musik und den dazu passenden 'Sprech-Gesang' einzulassen und beides vollumfänglich zu genießen.
-Alissa Steinseifer über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
-Alissa Steinseifer über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Es war bewegend, Teil der Weltpremiere einer zeitgenössischen Komposition, des angesehenen Düsseldorfer Komponisten Manfred Trojahn, zu sein und ihn live auf der Bühne zu erleben. Obwohl die anspruchsvolle Musik nicht ganz meinem Harmoniebedürfnis entsprach und der Gesang mich nicht erreichte, war des dennoch ein bereichernder Abend.
Die Geschichte, die sich mit dem eigenen Ego im späteren Lebensabschnitt und der Frage nach dem „Was wäre gewesen wenn“ auseinandersetzt, wurde schnell erzählt, aber kreativ mit eindrucksvollen Bühnenbildern, Symboliken und Videoelementen umgesetzt.
Insbesondere visuell war es ein beeindruckendes Erlebnis.
-Christine Preuss über die Vorstellung am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Die Geschichte, die sich mit dem eigenen Ego im späteren Lebensabschnitt und der Frage nach dem „Was wäre gewesen wenn“ auseinandersetzt, wurde schnell erzählt, aber kreativ mit eindrucksvollen Bühnenbildern, Symboliken und Videoelementen umgesetzt.
Insbesondere visuell war es ein beeindruckendes Erlebnis.
-Christine Preuss über die Vorstellung am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Eine Reise ins Ich
Manfred Trojahns „Septembersonate“ spielt mit Fantasie, mit Möglichkeit und Wirklichkeit und regt dazu an, die eigenen inneren Räume fragend zu erkunden: Wie zufrieden bin ich mit meinem gelebten Indikativ? Wie hartnäckig klebe ich an Konjunktiven? Wo habe ich mich verbogen, wann vertan, wen habe und wie wurde ich geliebt?
Der Einsatz von Video-Elementen in „Septembersonate“ ist gut platziert und gelungen. Trojahn nutzt hier Bilder von Treppen und Stufen, um Momente der Verzweigung, Rätselhaftigkeit und Beklemmung zu verstärken. Anfangs war ich skeptisch, als ich erfuhr, dass die Inszenierung ohne Pause gezeigt wird. Im Nachhinein erkenne ich, dass der Fluss des Stücks genauso angelegt ist, dass er eben nicht in Cola, Kippe und Smalltalk versickern darf. Dafür ist ja hinterher auch noch genug Zeit. Übrigens, für diejenigen, die den Düsseldorfer Symphonikern lauschen und am Schluss das Gefühl haben, dass die ganze Zeit etwas fehlte: Raten Sie mal, was es sein könnte...
-Anne Florack über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Manfred Trojahns „Septembersonate“ spielt mit Fantasie, mit Möglichkeit und Wirklichkeit und regt dazu an, die eigenen inneren Räume fragend zu erkunden: Wie zufrieden bin ich mit meinem gelebten Indikativ? Wie hartnäckig klebe ich an Konjunktiven? Wo habe ich mich verbogen, wann vertan, wen habe und wie wurde ich geliebt?
Der Einsatz von Video-Elementen in „Septembersonate“ ist gut platziert und gelungen. Trojahn nutzt hier Bilder von Treppen und Stufen, um Momente der Verzweigung, Rätselhaftigkeit und Beklemmung zu verstärken. Anfangs war ich skeptisch, als ich erfuhr, dass die Inszenierung ohne Pause gezeigt wird. Im Nachhinein erkenne ich, dass der Fluss des Stücks genauso angelegt ist, dass er eben nicht in Cola, Kippe und Smalltalk versickern darf. Dafür ist ja hinterher auch noch genug Zeit. Übrigens, für diejenigen, die den Düsseldorfer Symphonikern lauschen und am Schluss das Gefühl haben, dass die ganze Zeit etwas fehlte: Raten Sie mal, was es sein könnte...
-Anne Florack über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Bereits bei den ersten Tönen aus dem „dünn“ besetzten Orchestergraben und dem Sprechgesang der Darsteller wird mir klar, dass es sich um eine Oper der besonderen Art handelt. Sie fordert auf, mich von meinen bisherigen Hör,- und Sehgewohnheiten zu verabschieden. Ich sehe und höre Neuland!
Auf der Bühne dreht und geht es um nicht gelebte Alternativen, insbesondere die Lieben, die man im Rückblick auf sein Leben phantasieren kann.
Das Bühnenbild begeistert mich. Wie von Zauberhand bewegen sich drei hängende Treppen und zeichnen leuchtende Konturen in den dunklen Bühnenraum. Sie erinnern mich an die labyrinthischen Verschachtelungnen auf Zeichnungen von M.C. Escher. Fragen: Wohin gehen diese Wege, woher kommen sie? Scheinbare Sackgassen sind vielleicht auch Sprungbrett... Das Spiel mit Worten, Tönen und Bildern in dieser Inszenierung ist komplex und rasant.
-Peter Ripka über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Auf der Bühne dreht und geht es um nicht gelebte Alternativen, insbesondere die Lieben, die man im Rückblick auf sein Leben phantasieren kann.
Das Bühnenbild begeistert mich. Wie von Zauberhand bewegen sich drei hängende Treppen und zeichnen leuchtende Konturen in den dunklen Bühnenraum. Sie erinnern mich an die labyrinthischen Verschachtelungnen auf Zeichnungen von M.C. Escher. Fragen: Wohin gehen diese Wege, woher kommen sie? Scheinbare Sackgassen sind vielleicht auch Sprungbrett... Das Spiel mit Worten, Tönen und Bildern in dieser Inszenierung ist komplex und rasant.
-Peter Ripka über die Premiere am 3. Dezember 2023 in Düsseldorf
Opernführer Audio
Einen kurzen Einblick in die Produktion „Septembersonate” und ihre Hintergründe gibt Ihnen hier Chefdramaturgin Anna Melcher. Den Opernführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.
Dauer: 08:28 Minuten
Dauer: 08:28 Minuten